Neues Trainingszentrum der Skispringer am Katzenbuckel

Zwei neue Nachwuchsschanzen gebaut – Beste Trainingsbedingungen
(Foto: privat)

“Nachfolger gesucht” ” unter diesem Motto oder besser gesagt mit dieser Zielsetzung wird von der Skizunft Katzenbuckel Eberbach die Schanzenanlage am Katzenbuckel um zwei weitere Kleinschanzen erweitert.

Nachfolger heißt zum einen, dass man am Katzenbuckel den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht werden will, um die langjährige Tradition des Skispringens im Odenwald fortzuführen und zu intensivieren. Sprungschanzen gab es schon seit Jahrzehnten am Katzenbuckel, immer wieder wurden diese erneuert, umgebaut und verbessert. Aber erst 1995 wurde der Schritt weg von der reinen Winterschanze zu einer mit Matten belegten Ganzjahresschanze vollzogen. Wenn man die Entwicklung der Schneesicherheit in unseren Breiten heute anschaut, war dies damals die einzig richtige Entscheidung und auch die Voraussetzung für eine kontinuierliche Nachwuchsarbeit im Bereich Skispringen.
Zum anderen wollen die Verantwortlichen des Stützpunktes Katzenbuckel einen oder besser natürlich gleich mehrere Nachfolger für den erfolgreichsten Springer der letzten Jahre, André Wesch, aufbauen. Immerhin konnte er mehrfach baden-württembergischer Meister, deutscher Meister und Vizemeister im Schüler- und Jugendbereich werden und belegte bei internationalen Springen Spitzenplätze. Heute ist er Mitglied des Jugendnationalteams des DSV und im C-Kader.
Auch er war ein Nachfolger und hatte mit Kai Bracht einen international sehr erfolgreichen Vorgänger, der nicht nur Juniorenweltmeister wurde, sondern auch bei vielen Weltcups die deutschen Farben trug.

Diese Erfolge spornen natürlich an, zumal auch in den Jahren zwischen diesen beiden schon von weiteren Springern Spitzenplätze und Titel erreicht wurden. An Motivation mangelte es also nicht und so war der Schritt hin zum Startschuss für die Erweiterung des Stützpunktes nur noch ein kleiner.

Natürlich war den Verantwortlichen bewusst, dass man dem Verein einiges an Arbeit aufbürden würde und dies viel Einsatz an Zeit und Arbeit von den Mitgliedern verlangen würde. Der Skiverband Schwarzwald-Nord setzte aber großes Vertrauen in das Konzept und in den Verein und unterstützte das Vorhaben nach Kräften.

Der gesamte Auslaufbereich wurde nach den neuesten Vorgaben des DSV mit Banden versehen, um Sportlern und Zuschauern beste Sicherheit und optimale Voraussetzungen zu bieten.
Alle Schanzen sind mit einem modernen Mattenbelag im Aufsprunghang versehen, der zum besseren Gleiten mit Wasser besprüht wird und somit ganzjährig genutzt werden kann.
Die Anlaufspuren variieren und tragen den unterschiedlichen Zielrichtungen Rechnung.
Die Minischanze für die Anfänger hat eine sehr breite mit Matten komplett ausgelegte Anfahrt, um entsprechende Sicherheit zu geben. Die Kleinschanze wurde mit einer Kurzmattenspur belegt, bei der zwei geführte Anlaufspuren aus einem besonderen Mattenmaterial mit Seitenleisten geführt werden, um bei der etwas schnelleren Anfahrt das Einhalten der Fahrtrichtung zu unterstützen. Keramikspuren liegen auf der größeren Schanze und sind mit dem heutigen Standard aller modernen Großschanzen vergleichbar und bieten somit optimale Voraussetzungen.

So steht nun am Katzenbuckel ein neues Trainingszentrum mit der Minischanze , auf der die Kleinsten spielerisch mehr oder weniger mit geringer Geschwindigkeit “drüberrutschen” und sich an das Hüpfen gewöhnen können. Dies ist eine typische Anfängerschanze, auf der man auch sehr leicht mit Alpinskiern üben kann.
Hat der Anfänger dann auf der Minischanze so richtig Spaß an der Sache gefunden, geht es zum nächsten Schritt auf die neue Kleinschanze, auf der man zwischen fünf und fünfzehn Meter weit springen kann. Hier lernen die jungen Miniadler dann das richtige Anfahren und erfahren zum ersten Mal, wie es ist, wenn man mal einige wenige Meter durch die Luft fliegt.
Auch hier können noch Alpinskier benutzt werden, aber auch die ersten Sprünge mit den längeren und ” für viele vielleicht überraschend – leichteren Sprungskiern können hier bestens geübt werden.

Nun geht es noch auf die bestehende K25 Schanze, auf der dann das richtige Skispringen geübt und technisch sauber erlernt werde kann. Hier hört man dann von den Trainern schon öfter mal “Telemark setzen” oder “etwas tiefer in der Anfahrt”, Ausdrücke, die vielleicht nicht nur dem Fachmann geläufig sind und unterstreichen, dass hier das Erlernen der Skisprungtechnik einen hohen Stellenwert besitzt. Auch die Voraussetzungen für die Trainer wurden mit einer neuen Tribüne direkt neben dem Kampfrichterturm weiter verbessert.
Wer dann alle Schanzengrößen erfolgreich durchlaufen hat und sich ein wenig reinkniet, wird dann vielleicht auch mal einer der eingangs angesprochenen erfolgreichen Nachfolger.

In Kürze werden die neuen Schanzen fertig gestellt sein und die gesamte Anlage für Wettkämpfe zertifiziert und für den Trainingsbetrieb freigegeben werden).
Die offizielle ‹bergabe der Schanzen wird im September mit einem Einweihungsspringen erfolgen, zu dem auch wieder eine Reihe von Sportlern aus ganz Baden-Württemberg erwartet werden.


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