Kläranlage – Tenside verursachen Schaum

Verursacher unbekannt – Polizei ermittelt

Seit spätestens Anfang Januar wird durch unsere Berichterstattung belegt, dass die Kläranlage in Waldkatzenbach nicht ordnungsgemäß funktioniert. Wie die mehrfach veröffentlichten Fotos zeigen, entsteht beim Ablauf aus der Kläranlage in die Eisigklinge aus der trüben Brühe ein weißer Schaum. Das Wasser riecht häufig stark nach Waschmittel, wie uns ein Beobachter berichtet.

Waren die Schaumberge in der Vergangenheit meist nur tageweise zu sehen, können wir inzwischen durch Fotos belegen, dass seit zwei Wochen unverändert trübes, schäumendes Wasser aus der 1988 in Betrieb genommenen Anlage läuft.

Nach Information durch die Gemeinde und eine Nachfrage durch uns, hat das Landratsamt inzwischen Anzeige gegen Unbekannt erstattetet.

Auf eine neuerliche Anfrage ließ uns das Landratsamt heute folgende Stellungnahme:

Die Ergebnisse der Probennahme an der Kläranlage Waldkatzenbach liegen inzwischen vor. Es sind dabei im Zulauf wie auch im Ablauf auffällige Werte für Tenside festgestellt worden. Tenside finden hauptsächlich in Wasch- und Reinigungsmitteln, kosmetischen Produkten, aber auch zur Fettentfernung in der Metallbranche Anwendung. Bestimmte Grenzwerte für Tenside gibt es für Kläranlagen nicht. Da die Situation unabhängig davon dennoch nicht zu tolerieren ist, wurde bereits am vergangenen Montag von Landratsamt, Gemeinde und Polizei ein Maßnahmenpaket vereinbart. Dazu gehört unter anderem, dass weiterhin versucht wird, den Verursacher festzustellen, was bisher nicht gelungen ist. Beim nächsten erkennbaren Ereignis sollen die Kanalschächte schnellstmöglich geöffnet werden, um die Fahne nachverfolgen zu können. Auch überprüft ein Fachplaner in den kommenden zwei Wochen noch einmal die Kläranlage, um einen eventuellen Einfluss der Anlage selbst auszuschließen. Zudem wurde angedacht, dass die Gemeinde einen Probenehmer einsetzt, um vom Zulauf stündlich automatisch Proben zur visuellen Beobachtung zu entnehmen.

Nach unseren Informationen wurde der Gemeinderat Waldbrunn darüber am Montag in nicht öffentlicher Sitzung informiert.

Inzwischen haben weitere Medien das Thema aufgegriffen und verfolgen den Verlauf.


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