Katzenbuckel-Therme im Corona-Modus?
Aufgrund der Corona-Verordnung zu Sportanlagen und Schwimmbädern dürfen sich nur 100 Gäste zeitgleich im Schwimmbad aufhalten. Wegen den Hygienemaßnahmen muss die Einrichtung regelmäßig desinfiziert werden. Wie sich die Verordnung auf die Finanzen auswirkt, sollen Öffentlichkeit und Gemeinderat am 06. Juli erfahren. (Symbolbild : Pixabay)
Waldbrunn. Nur zwei Wochen nach der letzten Sitzung, kommt der Waldbrunner Gemeinderat am Montag, den 06. Juli 2020, um 19.00 Uhr zu seiner nächsten Sitzung zusammen. Bevor sich das Gremium im Corona-Sitzungssaal in der Winterhauch-Halle in Strümpfelbrunn mit den sechs Tagesordnungspunkten befasst, dürfen wie immer die Bürger ihre Fragen an Rat und Verwaltung richten.
Die Sitzunh beginnt mit der Vorstellung des Projekts „Flächendeckender Glasfaserausbau bis ins Haus im Neckar-Odenwald-Kreis“ durch die Firma BBV Deutschland GmbH. Auch in TOP 2 befassen sich die Fraktionen mit einem Zukunftsthema. Vertreter des Stuttgarter Unternehmens Enerkraft den Bau einer Freiflächenphotovoltaikanlage im Ortsteil Weisbach vor.
Weiter geht es mit der Beratung und Beschlussfassung über den Austausch der zehn Jahre alten Kassenanlage in der Katzenbuckel-Therme. Danach sollen die Gemeinderäte ein Grundstück in der Freiherr-von-Drais-Straße neuordnen, den Kaufpreis festlegen und dem Verkauf zustimmen. Darüber hinaus sollen Aufträge für die Errichtung von weiteren Urnengrabfeldern auf den Friedhöfen in Oberdielbach, Waldkatzenbach und Schollbrunn vergeben werden, bevor sich das Gremium erneut mit der Wiedereröffnung der Katzenbuckel-Therme für den Badebetrieb beschäftigt.
Dieser Tagesordnungspunkt war im Juni vertagt worden, da sich die Gemeinderäte mehr Informationen insbesondere zu den Finanzen wünschten. Während der Schließung fallen monatlich Kosten in Höhe von etwa 30.000 Euro an. Nahezu doppelt so hoch wird das Defizit im Normalbetrieb. Im Corona-Modus werden aufgrund der geringeren Besucherzahlen, deutlich weniger Einnahmen generiert. Diesen steht jedoch ein größerer Personalaufwand entgegen, sodass eine Öffnung unter Pandemiebedingungen ein noch schlechteres Kostenverhältnis verursachen dürfte. Außerdem kommen weitere Probleme hinzu, ließ Bürgermeister Markus Haas das Gremium bereits im Juni wissen. So müsse man dafür Sorge tragen, dass alle Besucher namentlich erfasst werden. Aus dem Rat gab es Bedenken, die sich mit Sicherheitsfragen befassten. So müsse das Schwimmbadpersonal die Einhaltung der Regeln kontrollieren, was möglicherweise zu Konflikten führen könne. Auch die auf 100 Personen begrenzte Besucherzahl könne am Eingang zu Aggressionen führen. Wie solle man vorgehen, wenn bereits 99 Personen im Schwimmbad sind und dann eine größere Familie Einlass begehrt, war ein weiterer Einwand. Dagegen standen Argumente der Befürworter, die sowohl Urlaubern als auch Bürgern der Region ein Freizeitangebot machen möchten. Unter der Schließung leide die Attraktivität der Gemeinde, so ein Einwand.
Wie es mit der Katzenbuckel-Therme weitergeht, entscheidet sich voraussichtlich am 06. Juli. Für eine mögliche Öffnung benötigt das Schwimmbadpersonal dann noch mindestens zwei Wochen, da sowohl das Becken gefüllt, als auch die Holzhackschnitzelheizung hochgefahren werden muss.
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