Infoveranstaltung zum „Unkraut“gift Glyphosat

BUND, NABU und Verband für Wohneigentum (Siedlerbund) informieren gemeinsam

Waldbrunn. Im Jahr 1950 gelang dem Schweizer Chemiker Henri Martin erstmals die Synthese von Glyphosat, das jedoch erst ein knappes Vierteljahrhundert später, nämlich im Jahr 1974 unter dem Namen Roundup als kostengünstiges Herbizid für die Landwirtschaft vermarktet wurde. Ein weiterer Entwicklungssprung datiert aus den 1990-er Jahren, als gentechnisch veränderte Pflanzen mit Glyphosatresistenzen zugelassen wurden. Ab diesem Zeitpunkt ließ sich das Herbizid, das zunächst lediglich vor der Aussaat ausgebracht werden konnte, während der gesamten Wachstumsphase auf Feldern einsetzen. Der Siegeszug des Produkts ließ sich nun gar nicht mehr aufhalten, und so produzierten im letzten Jahr knapp 100 Unternehmen etwa 800.000 Tonnen des „Pflanzenschutzmittels“.

In Deutschland werden laut diversen Befragungen bis zu 40 Prozent  der Ackerflächen jährlich mit Glyphosat behandelt. Durch die großflächige Anwendung durch Landwirte, aber auch durch die unsachgemäße Verwendung der Herbizids von Hobbygärtnern, in Hausgärten etc., gibt es immer mehr resistente (Un)-Krautpflanzen, so die Fachleute.




2014 hat der NABU im Auftrag des Umweltbundesamtes eine Studie veröffentlicht, die zu dem Ergebnis kommt, dass dieses Pflanzenschutzmittel Vögeln und Säugetieren die Nahrungsgrundlage raubt und so zum Artenschwund beiträgt. Außerdem gibt es laut der Weltgesundheitsorganisation seit 2015 Hinweise für das krebserzeugende Potenzial von Glyphosat beim Menschen. Deshalb ist Glyphosat nicht nur mehr bei Natur- und Umweltschützern ein wichtiges Thema. Der BUND hat die Bürger aufgerufen, sich einzumischen und fordert das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, Landwirte und Verbraucher vor Gesundheitsgefahren zu schützen.

Der BUND Buchen, der NABU Waldbrunn und der Verband Wohneigentum (Siedlerbund) Waldbrunn nehmen sich aus diesem Grund des Themas an und laden zu einer gemeinsamen Informationsveranstaltung „Einsatz des Unkrautgiftes Glyphosat – Risiken für Mensch, Natur und  Nahrung sowie “Alternative Unkrautbekämpfungsmöglichkeiten im Hausgarten“ ein. Als Referenten konnten Berthold Weigand (BUND) und Sven Görlitz (Gartenberater  vom Verband für Wohneigentum) gewonnen werden.

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 25. Februar 2016, um 19.30 Uhr im Gasthaus Drei Lilien, Odenwaldstraße, Waldbrunn-Mülben statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

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(Grafik: NABU/Diana Neumergel)


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