Die Magie des Katzenbuckels

Die Magie des Katzenbuckels
Die Magie des Katzenbuckels

(Foto: pm)

Wiedereröffnung des „Wegs der Kristalle“

Waldbrunn.

Am vergangenen Samstag herrschte buntes Treiben am Katzenbuckel. Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald und die Gemeinde Waldbrunn hatten zur feierlichen Wiedereröffnung des „Wegs der Kristalle“ eingeladen. Rund 50 Gäste waren gekommen, um die Veranstaltung mitzuerleben und im Anschluss bei einer fachkundigen Führung mehr über den Vulkan und seine bewegte Vergangenheit zu erfahren.

Ein Pfad mit neuem Konzept

Bürgermeister Markus Haas begrüßte die Gäste und zeigte sich erfreut über die Neugestaltung des Geopark-Pfads. Als höchster Berg des Odenwalds lockt der Katzenbuckel jährlich zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Mit dem überarbeiteten Lehrpfad bietet er nun noch tiefere Einblicke in seine geologische Geschichte und seine Zeit als aktiver Vulkan.

Der neu konzipierte „Weg der Kristalle“ beleuchtet anschaulich die Prozesse des Vulkanismus. Interessierte erfahren, wie Gesteinsschmelzen entstehen, was Kristalle, Minerale und Gesteine sind und warum der Katzenbuckel beinahe seinen Gipfel verloren hätte. Dreizehn neue Stationen mit Abbildungen und Kurztexten vermitteln das Wissen, QR-Codes führen zu vertiefenden Informationen.

Katzenbuckel als Fenster in die Erdgeschichte

Landrat Dr. Achim Brötel, stellvertretender Vorsitzender des Geo-Naturparks, unterstrich die Bedeutung des Katzenbuckels für die Region: Er sei ein Zeugnis des geologischen Reichtums, der den Odenwald zur UNESCO Global Geopark-Region mache. Der neue Pfad mache diesen Reichtum erlebbar – und öffne ein Fenster in eine Zeit vor 69 Millionen Jahren.

Gemeinsam für nachhaltige Regionalentwicklung

Dr. Jutta Weber, Geschäftsführerin des Geo-Naturparks, dankte allen Mitwirkenden und betonte, wie wichtig die Zusammenarbeit mit den Mitgliedskommunen sei. Der neugestaltete Lehrpfad sei ein gelungenes Beispiel dafür, wie Erdgeschichte erfahrbar gemacht und für eine nachhaltige Zukunft fruchtbar gemacht werden könne.

Eine geologische Entdeckungsreise

Nach dem offiziellen Teil lud Jochen Babist, Fachbereichsleiter Geowissenschaften beim Geo-Naturpark, zu einer spannenden Führung über den erneuerten Pfad ein. Dabei erzählte er die Geschichte des Vulkans aus der Kreidezeit, der bereits 2013 als „Geotop des Jahres“ ausgezeichnet wurde.

Der Ausbruch des Katzenbuckels begann mit der Bildung eines explosiven Maares – ausgelöst durch das Zusammentreffen von Magma aus über 100 Kilometern Tiefe mit Grundwasser. Dabei wurden auch Gesteine aus der damaligen Oberfläche in den Schlot gerissen. Heute lassen sich daran faszinierende Rückschlüsse auf die Entwicklung der Region ziehen: So wurde seit dem Ausbruch rund 600 bis 700 Meter Land abgetragen. Reste des einstigen Deckgebirges, des Braunen Juras, finden sich heute nur noch am Rand der Schwäbischen Alb.

Der Katzenbuckel wird so zum Schlüssel der jüngeren Landschaftsgeschichte und erzählt, wie der Odenwald als Mittelgebirge entstand – ein beeindruckendes Naturdenkmal mitten in unserer Region.