Auf dem Weg nach Marokko auf dem Winterhauch getankt
Waldbrunn. Diese Woche besuchte die Testfahrerin Silvia Brutschin mit ihrer Begleiterin die E-Tankstelle des NABU Waldbrunn in Mülben, um dort auf dem Weg nach Marokko ihre sogenannten Twikes aufzuladen. Ein Twike ist im Prinzip ein weiter entwickeltes Liegefahrrad, das inzwischen mit einen Elektro-Hilfsantrieb versehen wurde und eine wachsenden Fahrerschar begeistert.
Silvia Brutschin und ihre Crew will unterstützt vom Hersteller der Fahrzeuge und mit Hilfe zahlreicher Sponosren von Rosental in Nordhessen nach Agadir in Südmarokko fahren. Vorteil des Twikes sei, so Brutschin, dass man vor Wind und Wetter geschützt ist, Platz für einen Beifahrer, Gepäck und wie in ihrem Fall, einen Hund hat. Durch den geringen Platzbedarf des Fahrzeugs selbst gebe es keine Parkprobleme. Billig seien Twikes jedoch noch nicht – sie kosteten durch die Einzelfertigung ohne Batterie immer deutlich über 20.000 Euro. Der größte aktuell erhältliche Akku ermögliche im optimalen Fall eine Reichweite bis zu 500 Kilometer.
Die Reichweite des Testfahrzeugs, das in Mülben „betankt“ wurde, liegt laut Silvia Brutschin mit einer Ladung bei 130 Kilometer. Durch die Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h seien auch auch Fahrten auf der Autobahn möglich.
Mit ihrer Fahrt nach Nordafrika wollen die Fahrer um Silvia Brutschin nachweisen, dass ein solches Fahrzeug inzwischen eine echte Alternative ist. Getestet wird auf der soll auf dieser Fahrt die Leistungsfähigkeit von neuen Batterien. Der Stromverbrauch eines Twikes liegt mit fünf Kilowatt/Stunden je 100 Kilometer und damit Kosten von 1,35 Euro bei einem Drittel des Verbrauchs eines regulären Elektroautos.
Neben dem eingesetzten Twike 3 gibt es laut Brutschin weitere attraktive Modelle. Das Fahrzeug wird angetrieben durch einen Elektromotor, der bergab die Batterie auch wieder auflädt. Die Tretkurbel, die auf das Vorderrad wirkt, dient inzwischen nur noch dazu, den Fahrer sportlich zu beschäftigen und die Reichweite um etwa 10 Prozent zu erweitern. Zu sind die Akkus auch mit normalen Steckdosen, sodass dies auch in Marokko überall möglich sein wird. Trotzdem bezeichnete Silvia Brutschin die Suche nach einer Ladestation manchmal immer noch als ein Abenteuer.
In Mülben wurden die Marokko-Reisenden vom NABU Vorsitzende Ernst Stephan und Ortsvorsteher Timo Bachert. Die Twike-Fahrer zeigten sich begeistert von der Möglichkeit, auf ihrer Durchfahrt auch im ländlichen Raum zu laden. Gestartet war man am Vormittag in Offenbach; Ziel der ersten Etappe war Laichingen. Bei einem kleinen Imbiss berichtete Silvia Brutschin über ihr Studium in Freiburg und wie sie dort zur begeisterten Twike-Fahrerin wurde. Studienaufenthalte zur Geografie in Nordafrika hätten ihr das Zurechtfinden schon bei ihrer ersten Fahrt dort erleichtert. Insgesamt stehen sieben Etappen auf dem Reiseprogramm, bevor es nach über 1.000 Kilometern von Genua aus mit der Fähre über das Mittelmeer nach Tanger geht. Dort für die Route über Rabat nach Agadir.
Ortsvorsteher Timo Bachert (li.) und NABU-Vorsitzender Ernst Stephan begrüßen die Testfahrerinnen. (Foto: privat)
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