Für Rettung am Katzenbuckel gerüstet

Gruppenfoto mit Feuerwehrfahrzeug im Hintergrund

Beim Musikfest der Feuerwehrkapelle Waldkatzenbach wurde das knapp 300.000 Euro teure TSF-W, im Beisein von Landrat Dr. Achim Brötel (li.), von Sirkka Zimmermann (4.v.li.) und Gregor Kalla (6.v.li.) geweiht und in Dienst gestellt. Mit den Floriansjüngern um Abteilungskommandant Thomas Stelzer (6.v.re) freut sich Bürgermeister Markus Haas (7.v.re) und Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr (3.v.li.) (Foto: Hofherr)

FFW Waldkatzenbach stellt TSF-W in Dienst

Waldkatzenbach.

Im Rahmen des Musikfests der Feuerwehrkapelle Waldkatzenbach vollzog die Gemeinde Waldbrunn und mit ihr die FFW Waldbrunn sowie die Abteilungswehr Waldkatzenbach einen weiteren Schritt hinzu Erfüllung des Feuerwehrbedarfsplans.

Nachdem bereits in Dielbach und Mülben ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser (TSF-W) stationiert worden war (wir berichteten), war nun die FFW Waldkatzenbach, um Kommandant Thomas Stelzer an der Reihe.

Zur feierlichen Übergabe und Fahrzeugweihe begrüßte Stelzer neben den zahlreichen Kameraden auch Landrat Dr. Achim Brötel, Bürgermeister Markus Haas, die Vertreter der Kirchen Sirkka Zimmermann und Gregor Kalla, die Kreisräte Ralf Schnörr und Valentin Knapp, Kreisbrandmeister Jörg Kirchenlohr, Gesamtkommandant Michael Merkle und die Besucher des Musikfests. Außerdem dankt er den Musikern der Feuerwehrkapelle für deren festliche Umrahmung der Weihe.

In einer kurzen Ansprache ließ Kommandant Thomas Stelzer kurz den zeitlichen Ablauf der Beschaffung Revue passieren, die mit der Abholung des TSF-W am 24. Mai einen ganz besonderen Höhepunkt feierte. Am Abend dieses Tags sah man auf dem Hof des Feuerwehrgerätehauses in Waldkatzenbach erwachsene Männer mit leuchtenden Kinderaugen, die voll Bewunderung das Fahrzeug in Augenschein nahmen. Mit einem Familienfest, zum dem auch Bürgermeister Markus Haas mit Frau und Kindern gekommen war, feierte die Abteilung diesen Meilenstein.

Nachdem das Fahrzeug am Katzenbuckel eingetroffen war, fanden diverse Übungen der Floriansjünger statt, um das TSF-W und die vielfältige Ausstattung im Ernstfall zum Wohle der Bürger nutzen zu können. In seiner Ansprache stelle Stelzer das Fahrzeug vor.

Um am Einsatzort angekommen, sofort einen ersten Löschangriff durchführen zu können, wurde in das 7,2 Tonnen schwere TSF-W ein Wassertank mit 750 Liter Volumen integriert. Darüber hinaus finden sechs Kameraden darin Platz.

Neben diversen Schläuchen, Steckleitern, Werkzeugen zur Beseitigung von Bäumen, wurden auch Gerätschaften integriert, die zur Rettung verunfallter Personen am Katzenbuckel, dem höchsten Berg des Odenwald, genutzt werden können. Auch der Klimawandel wurde bei der Planung berücksichtigt. Daher enthält das Feuerwehrauto Schmutzwasserpumpen und hinreichend Lichtmasten und Beleuchtungsbrücken.

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Abschließend dankte Abteilungskommandant Thomas Stelzer allen Institutionen, die an der Beschaffung bzw. der Finanzierung des neuen TSF-W beteiligt waren. Ein besonderer ging an Bürgermeister Markus Haas, den Gemeinderat Waldbrunn und den Beschaffungsauschuss der Waldbrunner Wehren.

In seinem Grußwort ließ Bürgermeister Markus Haas die Anwesenden wissen, dass es ihm ein großes, persönliches Anliegen sei, die Feuerwehren sowie die Floriansjünger auf dem Winterhauch adäquat auszustatten.

Weiter führte Haas aus, dass der Gemeinderat den Auftrag zur Lieferung des neuen Fahrzeugs im Mai 2022 erteilt hatte. Beraten wurde die Gemeinde dabei von Günther Bechthold, der maßgeblich für den Feuerwehrbedarfsplan verantwortlich zeichnet.

Nach der europaweiten Ausschreibung in zwei Losen gingen die Aufträge an die Wiss GmbH, die Fahrgestell und Aufbau zum Preis von 237.000 Euro lieferte, sowie an die Wilhelm Barth GmbH, die für die feuerwehrtechnische Beladung 62.000 Euro berechnet hat. Der Gesamtpreis beläuft sich somit auf 299.000 Euro.

Bei diesem Auftragswert sei die Gemeinde auf die Bewilligung von Fördermitteln angewiesen. Der Landeszuschuss aus Projektgeldern für Feuerwehrzwecke beläuft sich laut Gemeindeoberhaupt auf 52.000 Euro.

Zusätzlich steuerte der Neckar-Odenwald-Kreis 15.600 Euro bei, wofür Haas Landrat Dr. Achim Brötel und Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr herzlich dankte. Nachdem darüber hinaus 28.000 Euro aus dem Gemeindeausgleichstock bewilligt worden waren, musste die Gemeinde Waldbrunn 205.000 Euro aus Eigenmitteln aufbringen.

Diese Investition tätige die Gemeinde aber gerne, komme sie doch der Sicherheit der Bürger und der Einsatzkräfte zugute, ließ Bürgermeister Markus Haas die Anwesenden wissen. Mit dem neuen TSF-W sei die Abteilungswehr nun noch besser ausgerüstet, um den vielfältigen Herausforderungen im Einsatz gerecht zu werden, zeigte sich Haas überzeugt.

Abschließend dankte der Rathauschef allen, die an der Beschaffung des neuen Fahrzeugs beteiligt waren. Ein besonderes Dank ging an Kommandant Thomas Schmelzer und die Kameraden der FFW Waldkatzenbach, die laut Haas unzählige Stunden damit verbracht haben, um die Konzeption im Detail auszuarbeiten, die Zwischenabnahmen zu begleiten und die Übergabe vorzubereiten und das Fahrzeug abzuholen.
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Bürgermeister Markus Haas (li.) überreicht Kommandant Thomas Stelzer die Fahrzeugschlüssel. (Foto: Hofherr)

Landrat Dr. Achim Brötel hob in seinem Grußwort hervor, dass nicht die Feuerwehr ein teures Fahrzeug bekommen habe, vielmehr bekämen alle mit dem neuen Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser ein ganz wichtiges Stück Schutz und Sicherheit dazu.

Dass es bei den Feuerwehren längst nicht mehr „nur“ um Brandfälle gehe, sondern in steigendem Maß auch technische Hilfe und vieles andere geleistet werden müsse. Dies zeige auch die Einsatzstatistik.

Dass die Wehren ihren Blick über Brände hinaus richten müssen, zeige die Wirklichkeit: “Wenn wir heute darüber reden, dass wir den Bevölkerungsschutz mit Blick auf Naturkatastrophen, aber auch auf andere Bedrohungsszenarien in Zukunft neu denken müssen, dann werden unsere Feuerwehren auch dabei nämlich eine ganz zentrale Rolle spielen”, so Landrat Dr. Brötel.

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Dies könnten die Anwesenden bei einer Besichtigung selbst in Augenschein nehmen. Er selbst staune immer wieder, wie viel Technik in einem Feuerwehrauto auf engstem Raum verbaut sei. Es sei wirklich jeder Quadratzentimeter ausgenutzt, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Diese Fahrzeuge seien kleine Wunderwerke, die Großes bewirken können.

Um mit einem TSF-W helfen zu können, benötige man aber auch ein funktionierendes Team aus kompetenten Feuerwehrkameraden. Um den notwendigen Ausbildungsstand zu erreichen, seien die Freiwilligen Feuerwehren rund um die Uhr bereit, mit unglaublichem Pflichtbewusstsein, ehrenamtlich den Schutz der Mitbürger zu garantieren.

Für dieses ehrenamtliche Engagement, die Kameradschaft, das Verantwortungsbewusstsein, die Hilfsbereitschaft, den Mut und entschlossenes Handeln steht die FFW Waldkatzenbach in beispielhafter Weise. Dafür gebühre allen Floriansjüngern Respekt, Hochachtung und der Dank aller Bürger, schloss Landrat Dr. Achim Brötel sein Grußwort.

Nachdem Sirkka Zimmermann und Gregor Kalla das Fahrzeug sowie die Kameraden der FFW Waldkatzenbach gesegnet und Bürgermeister den Zündschlüssel übergeben hatten, durften die Festgäste das neue TSF-W in Augenschein nehmen.
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Ende Mai kam das neue Fahrzeug in Waldbrunn an. Mit einem Familienfest feierte die Abteilungswehr die Ankunft des TSF-W auf dem Winterhauch. Auch Bürgermeister Markus Haas (2.v.re.) war dabei und ließ sich von Kommandant Thomas Stelzer (li.) die Details erläutern. (Foto: Hofherr)