„So war es früher halt“

„So war es früher halt“
„So war es früher halt“

(Foto: pm)

Stutenmilchfarm und Dorfmuseum in Mülben besucht

Mülben. (sch) „Was hat Kasachstan mit dem Odenwald gemeinsan?“ – dies erfuhren die Teilnehmer beim Besuch des Heimatvereins Hettigenbeuern in Waldbrunn-Mülben. Erste Station war die Stutenmilchfarm Zollmann in Mülben, wo es Wissenswertes rund um die Besonderheit einer Pferdefarm im Hohen Odenwald gab.

Hans Zollmann ging auf die Historie des Betriebes ein. Famile Zollmann betreibt hier seit über 66 Jahren Stutenzucht. Gestütsgründer Dr. Rudolf Storch, Vater von Gudrun Zollmann, entdeckte in Kasachstan das einzigartige natürliche Lebensmittel das die Nomaden schon seit über 1.000 Jahren als Naturheilmittel kennen und schätzen.

Vergorene Pferdemilch klingt für manche etwas sonderlich, wird jedoch als Heilmittel vor allem in Kasachstan verehrt. Hans Zollmann, der für sein Engagement von Kasachstan geehrt wurde und den kasachischen Orden „Dostyk“ verliehen bekam, informierte die interessierten Besucher über die Besonderheiten dieser wertvollen Milch.

Auch Cremes und Lotionen werden in Mülben hergestellt und diese können bei Hautproblemen helfen. Natürlich gab es eine Kostprobe der „normalen“ Stutenmilch, aber auch vom Kumys, bzw. Kimis , wie die vergorene Stutenmilch heißt.

Thomas Haas, der in seinem elterlichen ehemaligen dreiseitigen Bauernhof ein Bauermuseum betreibt, freute sich ebenfalls über den Besuch aus dem Tal der Liebe. Neben der eigenen Dorfgeschichte erläuterte er die Geschichte Waldbrunns und anhand der vielen gesammelten historischen landwirtschaftlichen Geräte die mühselige Arbeit der früheren Landbevölkerung. Von der Hausschlachtung, der Imkerei über die Forstarbeit bis zum Aussäen und Dreschen, viele Geräte entlockten den Besuchern ein „ja, so war es früher halt“.

Das Museum präsentiert im alten Kuhstall und der nun neu hinzugewonnen Göpelhalle einen breiten Fundus agrartechnischer Maschinen, Werkzeuge und Gerätschaften vergangener Epochen.

Der Vorsitzende des Heimatverein Hettigenbeuern, Manfred Lauer, dankte für die aufschlussreiche Führung durch das Dorfmuseum an. Der gemütliche Abschluss fand mit regem Austausch im Gasthof „Drei Lilien“ in Mülben statt.