(Foto: John Fernandes)Waldkatzenbach.(pm)
Marvin Kaufmann vom VfR Waldkatzenbach startete in diesem Jahr bei der Trans Madeira, einem über insgesamt fünf Tage dauerndes Mountainbike-Enduro Etappenrennen. Bei dieser Veranstaltung standen für die Teilnehmer 30 Wertungsprüfungen auf dem Programm, wobei die Teilnehmer die gesamte Atlantikinsel in verschiedenen Etappen von Ost nach West überquerten.
Gewertet werden bei den Enduro Rennen zwar nur die Abfahrten, aber diese waren mit bis zu zehn Minuten Fahrzeit extrem lang und anstrengend im Vergleich zu normalen Enduro Rennen. Bei den Überführungsstrecken wurden die Fahrer zwar teilweise geshuttelt, d.h. ein Stück wurde mit dem Auto zurückgelegt, aber insgesamt mussten trotz alledem über 220km auf dem Rad zurücklegt werden, was für die Teilnehmer kräftezehrende Tagesetappen mit bis zu 50km und 1.000 Höhenmeter bedeutete.
Übernachtet wurde dann immer an verschiedenen Orten rund um die Insel in gemeinsamen Camps, die immer am Ende des jeweiligen Tagesziels aufgebaut waren. In diesen Camps wurde jedem Fahrer ein Zelt für die Übernachtung zur Verfügung gestellt und es gab, nachdem alle Fahrer das Ziel der jeweiligen Tagesetappe erreicht hatten, für alle immer ein gemeinsames Abendessen und viele Fachgespräche, bei denen der Tags sich dem Ende neigte.
Diese Umstände und Fahrer, die aus der ganzen Welt zu diesem Event anreisten, gab diesem Rennen seinen ganz besonderen Flair, den man bei anderen Veranstaltungen so nicht kennt.
Die ersten drei Tage waren dann aber sehr hart für die Fahrer, denn die Insel zeigte sich nicht von ihrer schönsten Seite. Es regnete permanent und der Regen wurde den Fahrern durch den starken Wind wortwörtlich ins Gesicht gepeitscht.
Dadurch war die Strecke extrem matschig und nicht gerade ideal befahrbar, aber gerade mit diesen Bedingungen kam Marvin Kaufmann sehr gut zurecht und belegte gleich nach dem ersten Tag den zweiten Platz. Am zweiten Tag herrschten ähnliche Bedingen, nur dass aufkommender Nebel es für die Fahrer noch schwieriger machte.
Aber auch an diesem Tag konnte er diese Umstände für sich nutzen und sich nach der Tagesbestzeit auf den ersten Platz der Gesamtwertung schieben. Tag drei des Wettkampfes sollte gleichzeitig auch der härteste Tag für die Teilnehmer werden. Es mussten zwar nur insgesamt vier Stages gefahren werden, aber es wurde die Insel vom Süden nach Westen komplett durchquert.
Dabei musste das in etwa 14kg schwere Rad über 90 Minuten bergauf auf unbefahrbaren Wanderwegen auf der Schulter getragen werden. Teils gingen die Wege entlang der Levades, das sind bis zu 500 Jahre alte, künstlich angelegte Wasserläufe um das Wasser aus dem niederschlagsreichen Norden in den trockenen Süden der Insel zu leiten, die teilweise auch durch Tunnels verlaufen, welche die Teilnehmer manchmal auch durchlaufen mussten.
Die Strapazen des Aufstiegs waren aber schnell vergessen, als es dann bergab durch natürliche Trails in den Wäldern Madeiras ging, lt. Aussage Marvin Kaufmann “…einer der schönsten Trails die ich jemals gefahren bin”.
Als er nach dem vierten Tag seinen Vorsprung auf fast drei Minuten ausbauen konnte, war klar, dass der letzte Tag nur noch ohne Defekte überstanden werden muss um die Führung bis ins Ziel zu behalten. Eine Schrecksekunde gab es dann noch auf der allerletzten Stage, als ein Sturz nochmal ca. 40 Sekunden gekostet hatte, aber auch der konnte seinen Sieg nicht mehr gefährden.
Rückblickend war es für Marvin Kaufmann ein tolles und sehr gut organisiertes Event, bei dem er auch viele neue Freunde aus der ganzen Welt kennenlernen durfte.