Bürgermeister Markus Haas (2.v.li.) und Architekt Bernhard Bangert (re.) stellen Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder (2.v.re. und Landrat Dr. Achim Brötel (li.) den Winterhauch-Kinder-Campus vor. (Foto: Hofherr)
Waldbrunn. Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder besucht regelmäßig Kommunen im Regierungsbezirk Karlsruhe, um sich ein Bild von lokalen Projekten und Anliegen zu machen. Außerdem will sie den Austausch zwischen der Kommunalverwaltungen fördern, um dadurch die Zusammenarbeit zu stärken, aktuelle Herausforderungen zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten. Dieser Tage wurde die Winterhauch-Gemeinde Waldbrunn mit einer Stippvisite beehrt.
Als Regierungspräsidentin ist Sylvia M. Felder für die Umsetzung der politischen Entscheidungen der Landesministerien verantwortlich. Dazu gehört auch die Realisierung bedeutender Infrastrukturvorhaben im Mobilitäts- und Umweltbereich, der Landwirtschaft, im Bau- und Gesundheitswesen, aber auch im Schul- und Bildungswesen sowie der Wasserwirtschaft.
Für Bürgermeister Markus Haas war es daher eine besondere Freude, Sylvia M. Felder, in Begleitung von Landrat Dr. Achim Brötel, zunächst den bald fertiggestellten Winterhauch-Kinder-Campus in Strümpfelbrunn vorzustellen. Auch der Architekt des Millionenprojekts, Bernhard Bangert, ließ es sich nicht nehmen, das Leuchtturmprojekt, mit den lichtdurchfluteten Räumlichkeiten, persönlich zu präsentieren.
Felder erfuhr, dass es ein längerer Prozess gewesen sei, zunächst für die Idee eines Campus, und damit für die Zusammenlegung der kommunalen Kindergärten sowie der Grundschule an einem zentralen Standort zu werben und alle Akteure zu überzeugen. Letztendlich bringe es aber viele Vorteile die Ü3-Betreuung zu zentralisieren, ließen Haas und Bangert die Gäste wissen.
Weiter erlöuterten beide, dass der Winterhauch-Campus Waldbrunn eine moderne Bildungseinrichtung werden soll, die speziell darauf ausgerichtet sei, Kindern eine ganzheitliche und innovative Lernumgebung zu bieten. Das Konzept verbinde Bildung, Betreuung und Freizeit in einer Weise, die den Bedürfnissen und Interessen der Kinder gerecht werde. Man sei guter Dinge, allen aktuellen und kommenden Anforderungen der Grundschulbildung und Kinderbetreuung gerecht zu werden, so Gemeindeoberhaupt Narkus Haas.
Architekt Bernhard Bangert stellte in den verschiedenen Gebäudeteilen die zweizügige Grundschule mit Inklusionsklassen sowie die siebengruppige Kindertagesstätte vor. „Minimalinvasiv“ habe man bei Erhalt der „grauen Masse“ in Holzbauweise erweitert und die Räume in nordischem Farbspektrum gestaltet. Angebaut wurde lediglich im Untergeschoss, ansonsten habe man innerhalb des vorhandenen Grundrisses alle nötigen Räume organisiert. Schule und Kindertagesstätte seien durch getrennte Eingänge barrierefrei erreichbar.
Während die Klassenräume in Richtung Norden ausgerichtet sind, wurden die KiTa-Räume nach Süden ausgerichtet, sodass sich die Lärmemissionen in Grenzen halten und sich die Einrichtungen nicht gegenseitig stören, erläuterte Bangert sein Raumkonzept. Aus den ehemaligen Fachräume wurden Klassenzimmer, außerdem schaffe man einen Universalraum für Projekte aller Art sowie einen großzügigen Außenbereich.
Der Mensabereich, der für einen Ganztagsbetrieb notwendig werde, sei der einzige Bereich im Gebäude, wo sich Schule und Kindertagesstätte „berühren“, so Bangert weiter. Zudem erhalte jedes Schulkind einen Spind, in dem es seine Schulsachen unterbringen könne. Darüber hinaus seien alle Klassenzimmer flexibel und auf den interaktiven Unterricht vorbereitet.
In der Kindertagesstätte, die im „Offenen Konzept“ betrieben werden soll, können Kinder ihren Interessen und Neigungen nachgehen. Die lichtdurchfluteten Räumen, mit direktem Zugang zum Außenspielbereich, ließen keine Wünsche offen, freute sich Planer Bernhard Bangert. Auch an eine zweite Schlafebene und ein Spielpodest hbe man gedacht.
Trotz all der guten Lösungen gebe es aber auch einen Wermutstropfen. So habe der Ukraine-Krieg für eine deutliche Kostensteigerung im Bausektor gesorgt.
Von Rathauschef Markus Haas erfuhr Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder, dass die Kosten auf rund 11 Millionen Euro, und damit um gut 3 Mio. Euro gestiegen seien. Fördergelder aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR), dem Investitionsprogramm des Bundes „Kinderbetreuungsfinanzierung“, der Schulsanierungsförderung sowie aus dem Gemeindeausgleichstock des Landes Baden-Württemberg, haben der Gemeinde die Gesamtfinanzierung erleichtert, berichtete Haas weiter. Trotz der deutlichen Preissteigerungen sei es der Winterhauch-Gemeinde jeden Euro wert, um beste Bedingungen für den Nachwuchs zu schaffen.
Regierungspräsidenten Sylvia M. Felder zeigte sich beeindruckt von Planung und Umsetzung dieses Großprojektes und lobte die Vorbereitung des „Offenen Konzeptes“ der Erzieherinnen mit Unterstützung externer Fachberatungen. Die Erzieherinnen werden profitieren, da sich durch das Konzept Synergien ergeben werden. Abschließend ließ Felder die Akteure wissen, dass sie sicher ist, dass die Kooperation und die Durchlässigkeit der Einrichtung Erfolg haben werden.