Schollbrunn erhält Jubiläumsgeschenk

Alte Schule für 650.000 Euro saniert – Bürgersaal kann wieder Mittelpunkt werden

Architekt Uwe Schmitt (Mitte) überreicht Bürgermeister Markus Haas und Ortsvorsteher Alexander Helm den symbolischen Schlüssel zum Bürgerhaus in der Alten Schule. (Foto: Hofherr)

Schollbrunn. Ende Juni feierte der Waldbrunner Ortsteil Schollbrunn sein 650-jähriges Bestehen (wir berichteten), das Jubiläumsgeschenk, die umfassend sanierte Alte Schule, den Bürgersaal des Winterhauchdorfs,  durften die Vertreter der örtlichen Vereine und der Ortschaftsrat nun aus den Händen von Bürgermeister Markus Haas und Architekt Uwe Schmitt entgegennehmen. Den passenden Rahmen dazu bot am „Tag der deutschen Einheit“ das Weinfest des MGV Schollbrunn. Das Weinfest war auch die letzte Feier, die im vergangenen Jahr der umfangreichen Sanierung vorausging, wusste Planer Uwe Schmitt zu berichten, der in einer kurzen Ansprache den Ablauf der Sanierung Revue passieren ließ und dabei das Engagement der Vereine sowie der rüstigen Rentner Schollbrunns lobte, ohne deren Einsatz die Maßnahme nicht in so kurzer Zeit hätte realisiert werden können.

Zuvor hatte Ortsvorsteher Alexander Helm die Gäste begrüßt und Bürgermeister Markus Haas hatte ebenfalls viele lobende Worte für die Schollbrunner Dorfgemeinschaft. Er hob dabei heraus, dass es auch dem Entgegenkommen des Ortschaftsrats um Ortsvorsteher Alexander Helm und dem Einsatz der Dorfgemeinschaft bei vielen Arbeiten geschuldet war, dass man den ursprünglichen Kostenrahmen deutlich unterschreiten konnte, sodass von der Gemeindeanteil an den Gesamtkosten von 650.000 Euro bei 130.000 Euro lag.

Neben dem 650-jährigen Bestehen des Ortsteils, feiert auch die Alte Schule selbst ein Jubiläum, wurde doch vor genau 100 Jahren der Grundstein des Gebäudes gelegt, in dem bis Anfang der 70-er Jahre viele Generationen unterrichtet wurde.

Bei der Renovierung habe man sogar noch Tintenflecken auf dem Parkettboden entdecken können, berichtete Haas in seiner Ansprache. Dies habe bei einer Begehung mit dem Ortschaftsrat sogar zu Spekulationen über die jeweiligen Verursacher geführt, wusste das Gemeindeoberhaupt zur Geschichte des Gebäudes zu berichten.

Nachdem mit Eröffnung der Winterhauch-Schule im Jahr 1973 der Unterricht nach Strümpfelbrunn verlegt worden war, wurde aus der Schule die Alte Schule und das Haus durch die Mithilfe vieler ehrenamtlich Tätigen, zum heutigen Bürgerhaus umgebaut. Es dient seither  als Begegnungsort für Schollbrunner.

Der Bürgersaal wurde dann schnell zu einer Einrichtung, die aus Schollbrunn nicht mehr wegzudenken sei, so Haas. Die verschiedensten Vereine und Gruppen, wie Männergesangverein, die junge Harmonie, der Kinder – und Jugendchor, die Gymnastikdamen, die Hobbybastlerinnen, der Ortschaftsrat und auch der Sportverein nutzen den Bürgersaal und haben in der Alten Schule ihren Treffpunkt, sodass es keinen Zweifel an einer notwendigen Renovierung und Sanierung des Bürgerhauses gab, hob Haas das rege Treiben und die aktive Nutzung hervor.




Mit der nun realisierten Renovierung habe man eine Investition in die Zukunft getätigt, die man nur durch Zuschüsse aus ELR-Mitteln in Höhe von 200.000 Euro, dem Gemeindeausgleichsstock in Höhe von 170.000 Euro und dem Verkaufserlös des ehemaligen Kindergartens im Ortsteil in Höhe von 150.000 Euro stemmen konnte.

Bei aller Freude habe man allerdings einen Wermutstropfen schlucken müssen, sei doch das Wandbild des Schollbrunner Maler Klehr nicht mehr zu retten gewesen. Auf Grundlage des historischen Bilds habe Jost Brachmann vom Kreativen Rathaus in Weisbach eine moderne Grafik erstellt, die künftig die Wand der Bürgersaals schmücken soll.

Abschließend dankte Bürgermeister Markus Haas allen am Bau Beteiligten, allen voran dem Architekten Uwe Schmitt und den ausführenden Firmen. Außerdem lobte er die gute Zusammenarbeit und Kooperation mit dem Ortschaftsrat und den Schollbrunner Vereinen und Bürgen, die von Anfang an aktiv mitgewirkt hatten. Dass alles reibungslos verlaufen sei, beweise das gute Miteinander im Ort, schloss Haas seine Ansprache.

Architekt Uwe Schmitt ging dann auf den Ablauf der Sanierung ein, die in zwei Abschnitten durchgeführt wurde. Nach der Außensanierung mit der Erneuerung von 2.500 Holzschindeln an der Fassade, die eigens für die Alte Schule aus Lärchenholz im Allgäu hergestellt wurden und den Anforderungen des Denkmalschutzes genügten. Auch beim Neuanstrich, bei dem Leinölfarben nach historischer Vorlage zum Einsatz kamen, habe man sich diesen Vorgaben orientiert, was die Farbgebung betrifft. Gleich nach dem Weinfest im Oktober 2013 habe man dann mit dem zweiten Abschnitt, dem Innenausbau beginnen können, schilderte Schmitt den Ablauf. Dabei seien die rüstigen Rentner beim Ausräumen eine große Hilfe gewesen. Anschließend wurde die komplette Haustechnik mit Heizung, Sanitäranlagen, Elektroleitungen und einer Lüftungsanlage in der Küche erneuert. Darüber hinaus wurde eine Brandmeldeanlage eingebaut. Insgesamt wurden laut Uwe Schmitt 230 Quadratmeter Wärmedämmung aufgebracht, 150 Quadratmeter Fliesen verlegt und der historische Terrazzo-Boden saniert und 170 Quadratmeter Holzboden abgeschliffen und neu versiegelt. Abschließend lobte der Planer die gute Kooperation mit Bürgermeister, Bauamt und den Schollbrunnern. In großer Harmonie habe man die Herausforderung in kurzer Zeit bewältigt.

Nach der Schlüsselübergabe an Bürgermeister Markus Haas übergaben die Vereinsvorstände und Ortsvorsteher Alexander Helm gemeinsam mit Gemeindeoberhaupt Haas und Planer Schmitt die Alte Schule ihrer Bestimmung.

Musikalisch umrahmt wurde die Einweihungsfeier von den Chören des MGV Schollbrunn unter der Leitung von Marius Tanasescu.

500 Vereinsvertreter durchschneiden Band

Unser Bild zeigt von links: Kurt Deschner (SV Schollbrunn), Architekt Uwe Schmitt, Bürgermeister Markus Haas, Ortsvorsteher Alexander Helm, Richard Helm (FFW Schollbrunn) und Guntram Haas (MGV Schollbrunn) bei der offiziellen Freigabe des Bürgersaals. (Foto: Hofherr)


Die Kommentarfunktion ist geschlossen.

×