25 Jahre Partnerschaft Kobersdorf – Waldbrunn

Ehrenbürgerwürde für Alt-Bürgermeister Klaus Schölch – Ehrenringe in Gold überreicht

Bürgermeister Markus Haas (li.) mit seinem Vorgänger und neuen Ehrenbürger von Kobersdorf, Klaus Schölch, und den beiden Ehrenringträgern, Ortsvorsteher Paul Scholl (2.v.re.) und Bürgermeister Klaus Schütz (re.). (Foto: Hofherr)

Waldbrunn. Mit einem Festbankett feierten Waldbrunner und deren Gäste aus Kobersdorf, jeweils mit ihren Bürgermeister Markus Haas und Klaus Schütz an der Spitze, mit einer schon traditionellen Verspätung das 25-jährige Bestehen der Gemeindepartnerschaft zwischen der Winterhauchgemeinde und der Marktgemeinde im österreichischen Burgenland. Auch die vorherigen Jubiläen zum zehn- und zum 15-jährigen Jubiläum hatte man jeweils mit Verspätung gefeiert, sodass es keine Frage war, die Silberne Gemeinde-Hochzeit ein Jahr später zu feiern.

Doch liegt der Ursprung der Partnerschaft, die laut den Gemeindeoberhäuptern längst über eine Partnerschaft hinaus zur wahren Freundschaft gewachsen ist, noch viel länger zurück, als die Unterzeichnung der entsprechenden Urkunde am 18. März 1989.

Im Grunde liegt der Ursprung der harmonischen Beziehung in der Katastrophe des II. Weltkriegs und deren Folgen, wurden doch deutschstämmige Menschen nach den Nazi-Verbrechen aus ihren angestammten Siedlungsgebieten in Ungarn ausgewiesen. Einige fanden im Burgenland, andere im Odenwald eine neue Heimat. Darunter auch Paul Steiner, der als Jugendleiter des TSV Strümpfelbrunn die Meistermannschaft der A-Jugend im Jahr 1967 mit einer Freizeit in Kobersdorf belohnen wollte. Es folgten weitere Besuche in Waldbrunn und Kobersdorf und die Partnerschaft zwischen dem TSV Strümpfelbrunn und dem AKSÖ Kobersdorf und viele schöne Erlebnisse auf beiden Seiten, sodass Mitte der 80-er Jahre der Wunsch nach einer Gemeindepartnerschaft entstand. Nach einem “Undercover-Besuch” des damaligen Waldbrunner Bürgermeisters Gerhard Hauck und dessen Gattin Hildegard, warb dieser für die Partnerschaft, die in beiden Gemeinderatsgremien einstimmig beschlossen wurde. So nutzte man die Einweihung des Strümpfelbrunner Rathauses an besagtem Frühjahrstag im März 1989, um die Urkunde zu unterzeichnen. Es folgten gegenseitige Besucher diverser Vereine, aber auch durch Kommunalpolitiker, die zur Vertiefung der Beziehung, hin zu der bereits erwähnten Freundschaft führten. Auch zwei Ehen entstanden im Lauf der Jahre.



Aufgrund der Wurzeln der Begegnung sei die Partnerschaft auch im 25. Jahr des Bestehens eine Mahnung für Frieden und Freiheit, hoben die Redner Bürgermeister Markus Haas, Bürgermeister Klaus Schütz und Ortsvorsteher Paul Scholl hervor.

Da Partnerschaften zwischen Gemeinden immer von Menschen getragen werden, wurden im Rahmen des Festbanketts zahlreiche Personen aus beiden Gemeinden für ihre Verdienste geehrt.

Von den Bürgermeistern Haas und Schütz wurden Werner Gradwohl, Franz Thiess, Reinhold Steiner, Franz Steiner, Herbert Piniel, Ernst Pauer,  Siegfried Steiner, Jürgen Steiner,  Josef Grössing, Gernot Hausensteiner, Dietmar Eredits und Torsten Schmitt-Wildzeiß aus Koberdorf und Markus Haas, Ralf Wieland, Willi Krieger, Mathias Steiner, Willi Kopp, Bernd Ihrig, Bruno Schäfer, Reinhold Steiner, Thomas Hagendorn, Robert Steck und Dieter Baumann aus Waldbrunn ausgezeichnet.

Anschließend erhielt Bürgermeister Klaus Schütz für seine Verdienste den Ehrenring der Gemeinde Waldbrunn in Gold, während Schütz selbst Strümpfelbrunns Ortsvorsteher Paul Stell mit einem Ehrenring der Gemeinde Kobersdorf in Gold würdigte.

Alt-Bürgermeister Klaus Schölch wurde anschließend für sein Engagement im Zusammenhang mit der Gemeinde-Freundschaft zum Ehrenbürger von Kobersdorf im Burgenland ernannt.

Sichtlich bewegt dankten die Ehrenringträger und insbesondere der neue Kobersdorfer Ehrenbürger Klaus Schölch für die Auszeichnungen. Als er gemeinsam mit seiner Frau Elke erstmals die Partnergemeinde und deren Ortsteile besucht habe, sei ihnen die herzliche und offene Zufriedenheit der österreichischen Freunde aufgefallen. Viele der menschlichen Begegnungen in den Jahrzehnten der Partnerschaft möchte er nicht missen, so Schölch weiter, weshalb er seinen Neu-Mitbürgern für die hohe Auszeichnung danke. Mit Stolz, aber auch Demut vor der Leistung der Pioniere, die noch im Zeichen des Kriegs und dem Verlust der Heimat für Frieden und Völkerverständigung eingetreten seien, nehme er die Ehrenbürgerwürde gerne an, so Schölch weiter. Sie sei ihm auch Verpflichtung, den Gedanken an Frieden und Freiheit an jüngere Generationen weiterzutragen schloss Alt-Bürgermeister Klaus Schölch.

Nach abschließenden Dankesworten von Ortsvorsteher Paul Scholl und Bürgermeister Markus Haas ging der offizielle Teil des Festbanketts zu Ende. Für die musikalische Umrahmung war der MGV Strümpfelbrunn verantwortlich. 

500 Ehrungen Partnerschaft WB KD

Unser Bild zeigt die Geehrten mit Bürgermeister Markus Haas und Bürgermeister Klaus Schütz. (Foto: Hofherr)