Waldbrunn. Mit einem herzlichen „Welcome“ begrüßten am Donnerstag viele Waldbrunner, ihre als Flüchtlinge in die verschiedenen Unterkünfte in Waldbrunn zugewiesenen, neuen Mitbürger aus Syrien, Pakistan, China, Irak, Eritrea und Nigeria auf dem Winterhauch.
Im evangelischen Gemeindehaus in Strümpfelbrunn wurde gleichzeitig das Asylcafé „Cultura“ eröffnet, das künftig jeden Donnerstag, zwischen 17:00 und 19:00 Uhr, zur Begegnung einlädt. Es seien natürlich nicht nur Flüchtlinge, sondern alle Waldbrunner herzlich willkommen, betonte Sabine Beushausen vom Asylkreis Waldbrunn.
Zur Eröffnung waren auch Bürgermeister Markus Haas, Pfarrer Jonathan Richter, Diakon Rudi Kössler und Wolf-Dieter Müller von der Firma Müller Gastro-Techik (MGT) aus Hirschhorn gekommen. Letzterer hatte anlässlich der Einweihung gleich eine großzügige Spende dabei, die ebenfalls gleich eingeweiht wurde. Gemeinsam mit der Firma Eloma übergab er ein professionelles Backgerät namens „Backmaster“, mit dem künftig die im Begegnungscafe´„Cultura“ angebotenen Speisen zubereitet werden sollen. Das Gerät kann dabei einerseits tiefgekühlte Rohteiglinge fertig backen, aber auch dem Backen eines Odenwälder Hausfrauenkuchens steht nichts im Wege, berichtete Müller.
In einer kurzen Ansprache begrüßte Sabine Beushausen die Flüchtlinge auf dem Winterhauch. Durch die Neubürger werde sich in Waldbrunn etwas ändern, es werde bunter, es gebe aber auch Ängste und Sorgen, die es zu überwinden gelte. Dazu soll das Cultura den richtigen Raum bieten. Bei Kaffee und Kuchen könne man sich gegenseitig kennenlernen, Sprachlosigkeit und somit Ängste überwinden.
Bürgermeister Markus Haas begrüßte die Asylsuchenden im Namen der politischen Gemeinde. Er dankte außerdem allen Helfern und ganz besonders Wolf-Dieter Müller von der Firma MGT und der Firma Eloma für die Bereitstellung des Backmasters. Auch das Gemeindeoberhaupt ging auf die Sorgen der einheimischen Bevölkerung ein. Es gebe viele Fragen, die am besten durch die Begegnung beantwortet werden können. Er bat die Neubürger daher, schnellst möglich die deutsche Sprache zu lernen. Dies sei wichtig, um den Herausforderungen zu begegnen. Bereits bei der Begrüßung in der vergangenen Woche war auf beiden Seiten eine große Herzlichkeit zu verspüren, die ihn hoffnungsfroh stimme. So könne aus der Herausforderung große Chancen erwachsen. Anschließend wies er darauf hin, dass auch Vereine gerne bereit seien, die Neubürger aufzunehmen. Auch Schul- und Kindergartenbesuche seien für die Kinder sehr wichtig. Am Ende betonte er, dass das Rathaus für Fragen aller Waldbrunner immer offen stehe.
Nachdem auch Dieter Führung vom Arbeitskreis Asyl die Hilfe beim Einleben angeboten hatte, dankten die Sprecher der Asylsuchenden für die herzliche Aufnahme. Von ihrer Seite seien sie gerne bereit, die angebotene Hilfe anzunehmen und sich in der Gemeinde einzubringen. Außerdem distanzierten sie sich ausdrücklich von Personen, die dafür verantwortlich seien, dass Flüchtlinge inzwischen oft kritisch gesehen werden. Man möge bitte nicht alle über einen Kamm scheren, denn gerade Menschen aus dem syrischen Bürgerkrieg seien froh, endlich in Sicherheit zu sein. Mit einem „Danke Deutschland, danke Waldbrunn“, schlossen die neuen Odenwälder.
Mit einem Bibelvers segnete Pfarrer Jonathan Richter die Flüchtlinge, alle Waldbrunner Helfer und das neue Asylcafé „Cultura“.
Bürgermeister Markus Haas, Sabine Beushausen (re.) und die Asylsuchenden danken Wolf-Dieter Müller (5.v.li.) und der Fa. Eloma für die großzügige Spende eines Backmasters. (Foto: Hofherr)
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