Der Probe folgte die „geniale Fuchtel“

Alexander Lenz feiert zehnjähriges ChorjubiläumStrümpfelbrunn.

Wer Alexander Lenz kenne, der wisse, das dieser als Chorleiter im positiven Sinne „anstrengend bis stressig“ sein könne, so der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Andreas Steck im Rahmen des Konzerts in der evangelischen Kirche in Strümpfelbrunn am Sonntagabend. Mit dem Evangelischen Singkreis und dem Kirchenchor Strümpfelbrunn-Mülben, dem MGV Strümpfelbrunn sowie dem Evangelischen Kirchenchor Lohrbach feierten knapp 100 Sängerinnen und Sänger in der vollbesetzten Kirche mit ihrem Chorleiter Alexander Lenz dessen zehnjähriges Chorleiter-Jubiläum.
Dass es überhaupt zu dessen Engagement auf dem Winterhauch kam, wo er nach dem Tod der damaligen Leiterin Ursula Danquardt, zunächst den Singkreis übernahm, dem bald der Kirchenchor folgen sollte, ist vielen Zufällen geschuldet, zumal Lenz zu diesem Zeitpunkt keinerlei Erfahrungen als Chorleiter hatte, steckte er doch mitten im Abistress, so die Obfrau des Singkreises, Gisela Scheithauer, war als Neckarburkener ohne Führerschein  auch nicht gerade mobil, sodass Eltern und Sänger einspringen mussten.



In seiner Spontanität sagte er nach der ersten Probestunde gleich zu, auch die Sängerinnen und Sänger fanden Gefallen an den jungen „Hansdampf in allen Gassen“, und begaben sich laut Scheithauer unter die „geniale Fuchtel“ der Chor-Novizen. Auch bei den Gehaltsverhandlungen zeigte sich die fehlende Erfahrung, war er doch sehr überrascht, dass er sogar etwas verdienen wird. Man einigte sich dann auf den üblichen Tarifvertrag, erzählte Andreas Steck die Anekdote zu Ende.
Nachdem die weiteren Hürden wie Abitur, Führerschein und Studium in Mannheim mit Bravour gemeistert waren, widmete sich Lenz mit ganzer Kraft den beiden Chören, ließ Otmar Glaser die Zuhörer wissen.
Auch Pfarrer Jonathan Richter lobte den Einsatz des Jubilars. Mit seinen Sängerinnen und Sängern habe er zahlreiche freudige, aber auch traurige Gottesdienste musikalisch mutgestaltet.
Wie gut Alexander Lenz sein Können einzusetzen weiß, erlebten am Sonntag auch die vielen Chorbesucher. So hatte er nicht nur für jeden der vier Chöre die passende Literatur gewählt, nein, er schaffte es auch, die jeweiligen Blöcke thematisch zu verbinden, sodass die gut zwei Stunden Chorgesang wie im Fluge vergingen. Das leitende Thema der Stücke war „Zeit“, passend zum Anlass eines Jubiläums, fand Lenz.
Dabei gab es nicht nur kirchlichen Lobpreisgesang oder Lieder aus dem Gesangbuch, wie „Darum jubel ich dir zu“, zu hören, auch Spirituals wie „Angels watching over me“, Schlager wie „So lang man Träume noch leben kann“ von der Münchner Freiheit und Auszüge aus der „Misa Criolla“ fanden großen Anklang bei den Zuhörern.
Die sehr lebendige Moderation durch den Jubilar selbst, und die hervorragenden Solisten Katharina Kutsch (Sopran) und Rouwen Huther (Tenor/Bariton) sowie Severin Zöhrer (Klavier/Orgel), Florian Merkel (Gitarre) und Benedikt Keil (Schlagzeug) sorgten für weitere Höhepunkte.
Gemeinsam sangen zum Abschluss alle Chöre, Solisten und die Zuhörer „Meine Zeit“, bevor Jubilar Alexander Lenz und die Sängerinnen und Sänger mit viel Beifall gefeiert und verabschiedet wurden.
Lenz Kirche total
Jubiläums-Chorleiter Alexander Lenz (in weißem Anzug) vor seinen vier Chören. (Foto: Hofherr)