Kreistagsausschuss beschließt Schadensbeseitigung

Waldkatzenbach – Oberdielbach mit Radweg verbunden


 Schefflenz. (lra) Schefflenz. Viele Informationen, aber auch wichtige Projekte insbesondere für die Gemeinde Waldbrunn standen am Montag (27.) auf der Tagesordnung des Kreistagsausschusses für Wirtschaft, Umwelt und Verkehr bei einer Sitzung in Schefflenz. Der Dank von Landrat Dr. Achim Brötel ging daher zunächst an Bürgermeister Rainer Houck für die Bereitstellung des Sitzungsraumes, bevor er zum Tätigkeitsbericht der beiden LEADER-Regionalentwicklungsvereine Badisch-Franken und Neckartal-Odenwald aktiv überleitete. „Es ist eine Premiere und bietet große Chancen, dass die beiden Förderkulissen unseren Landkreis komplett abdecken“, sagte Dr. Brötel, wobei er den Geschäftsführern Yvonne Eberle und Martin Säurle ebenso dankte wie den anwesenden Vereinsvorsitzenden Bürgermeister a. D. Alfred Beetz und Bürgermeister a. D. Klaus Schölch.
 
 Eberle und Säurle stellten dem Ausschuss ihre Arbeit sowie aktuelle Zahlen vor. Auf die Regionen sei im Gegensatz zur vorherigen Förderperiode mehr Verantwortung übertragen worden. So erfolge beispielsweise die Beratung der Projektträger ausschließlich durch die Geschäftsstellen. Ein Auswahlausschuss mit regionalen Vertretern aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik entscheide dann nach einer Vorauswahl über die Förderwürdigkeit. In der Kulisse „Badisch-Franken“, die etwas früher gestartet war, hätten bisher 97 Projektberatungen stattgefunden, davon wurden 21 Projekte von Projektträgern eingebracht. „Insgesamt haben wir 15 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 857.000 Euro auf den Weg gebracht“, unterstrich Eberle. In der Kulisse „Neckartal-Odenwald aktiv“ konnten bisher vier Projekte beschlossen werden. Acht Projektbewerbungen befinden sich derzeit im Auswahlverfahren. „Die Entscheidung über weitere 518.000 Euro fällt im Juli“, so Säurle. Beide Geschäftsführer zeigten sich mit den Entwicklungen zufrieden, betonten aber, dass ein Gutteil der Arbeit bis zum Ende der Förderperiode in Jahr 2020 noch vor ihnen liege.
 




Ebenso informiert wurden die Ausschussmitglieder über die Tätigkeit der Energieagentur Neckar-Odenwald-Kreis (EAN). „Die EAN bietet eine umfassendes Leistungsspektrum bei der Beratungen zu Energieeinsparung und Energieeffizienz für Privathaushalte, Kommunen und Unternehmen“, so der Leiter Dipl.-Ing. Uwe Ristl zu Beginn seiner Präsentation. Neben erfolgreichen und mit großer Resonanz durchgeführten Veranstaltungen stellte Ristl als eindrückliches Beispiel seiner Arbeit ein Quartierssanierungskonzept in und mit der Gemeinde Schwarzach vor, bei dem alle energetischen Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden. Aber auch etablierte Programme wie die Förderung des Austausches von energiefressenden Heizkreispumpen liefen weiter, in Zukunft wolle man zudem verstärkt Kommunen mit Informationen versorgen.
 
Große Freude herrschte dann bei Bürgermeister und Kreisrat Markus Haas, dass die Verwaltung die Sanierung der durch das Unwetter Ende Mai stark beschädigten Kreisstraße zwischen Schollbrunn und Weisbach zeitnah angehen wolle. „Für kommunale Einrichtungen besteht kein Versicherungsschutz, so dass wir dies durch eigene Mittel stemmen müssen“, erklärte Dr. Brötel. Dennoch stehe es außer Frage, dass diese Verbindungsstrecke bald wieder hergestellt werden müsse. Man werde dies nach Möglichkeit bis Ende September umsetzen. Die Schäden seien so groß, dass eine Generalsanierung erforderlich ist, ergänzte der Leiter des Fachdienstes Straßen Baudirektor Harald Steinbach. Die geschätzten Kosten liegen, so Steinbach, bei rund 300.000 Euro. Allerdings gebe es bei solchen Projekten immer Kostenfaktoren, die man zuvor nicht komplett abschätzen könne. Der Ausschuss beschloss die Sanierung einstimmig.
 
Ebenfalls einstimmig beschlossen wurde, dass der Landkreis im Auftrag der Gemeinde Waldbrunn gegen Kostenerstattung einen Radweg entlang der Kreisstraße zwischen Oberdielbach und Waldkatzenbach baut. Der Bau soll im Rahmen der anstehenden Sanierung und des Ausbaus der Straße bis Sommer 2017 erfolgen. Die Baukosten hierfür betragen rund 200.000 Euro, wobei mit einer Landesförderung in Höhe von 50 Prozent zu rechnen ist. Antragsberechtigt ist nur der Landkreis als Straßenbaulastträger, so dass der Bau, wie in solchen Fällen üblich, vom Landkreis durchführt wird.
 
 Für weitere fünf Jahre wurden dann Clara Elsässer, Joachim Bernhardt, Helmut Schnatterbeck und Markus Volk zu Naturschutzbeauftragten des Kreises bestellt. Landrat Dr. Brötel zeigt sich sehr erfreut, dass alle vier Beauftragten ihre ehrenamtliche Arbeit fortsetzen und dankte für dieses Engagement.
 
 Abschließend berichtete der Landrat über die geplante Schließung der beiden Holzverladebahnhöfe in Mosbach-Neckarelz und in Buchen-Sansenhecken. Obwohl man sich für den Erhalt zumindest einer der beiden Stationen stark gemacht habe, deutete die Reaktion der Bahn auf eine Schließung hin. „Die Entscheidung ist zwar noch nicht gefallen, aber die von der DB Cargo gesetzte wirtschaftliche Hürde für den Erhalt ist nahezu unerfüllbar hoch.“ Eine Schließung sei nicht nur aus infrastruktureller, sondern auch aus ökologischer Sicht keine gute Entwicklung.

Schollbrunn Weisbach

Die Verbindungsstraße von Schollbrunn nach Weisbach muss wegen des Unwetterschadens komplett saniert werden. Bis Ende September soll die Maßnahme realisiert werden. (Foto: Archiv)