TSV Strümpfelbrunn – VfR Mannheim 1:3 (1:1)
(sw) Es war eines dieser typischen Spiele beim Tabellenletzten. Jeder erwartet im Vorfeld einen hohen Sieg, am besten noch zweistellig, da der Gegner das letzte Spiel ja auch mit 0:12 verloren hat und dann steht es in der Halbzeit plötzlich 1:1-Unentschieden. Zum Glück reisten zumindest die Hauptakteure des VfR Mannheim nicht mit diesem Selbstverständnis ins beschauliche Strümpfelbrunn, wobei man sich während der 90 Minuten durchaus öfter selbst im Weg stand als gewünscht.
Die Partie auf dem kleinen Naturrasen, der einen Tag zuvor noch mit einer Schneeschicht bedeckt war, begann zunächst erwartungsgemäß. Unter den Augen von BFV-Präsident und DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann schnürten die Rasenspieler den heimischen TSV früh in der eigenen Hälfte ein. Die ersten Topchancen der Mannheimer vereitelte Strümpfelbrunns Keeper Nicolas Haas, als er bei einem Torschuss von Ajdin Zeric noch die Hand an den Ball bekam (13.) und wenig später auch beim Versuch von Piero Adragna sich die Kugel im Nachfassen schnappte (14.).
Das erste Mal gefährlich vor das VfR-Gehäuse kamen die Gastgeber durch eine Standardsituation. Ein Freistoß von Kerim Agac, reingeschlagen von der halblinken Seite, landete zum Glück der Mannheimer aber nur am Torpfosten (20.). Mehr Durchsetzungsvermögen hatten dann die Rasenspieler in der 23. Minute. Nach einer super Vorbereitung von Izzeddine Noura, der den Ball von rechts hart in die Mitte hereingab, stand Enis Baltaci goldrichtig und sorgte für die blau-weiß-Rote Führung.
Die Freude der mitgereisten VfR-Anhänger hielt aber nicht lange an. Der erste richtig vorgetragene Angriff des TSV sollte nämlich für den Ausgleich sorgen. Nachdem man sich in der VfR-Defensive nicht einig war, nutzte dies Agac zum überraschenden 1:1 (27.). Zum zweiten Mal Glück hatte der VfR dann in der 35. Minute. Nach einem Gewühl im Strafraum landete der Klärungsversuch von Gianluca Mantel am eigenen Pfosten, beim Nachschuss war dann Mannheims Schlussmann Sinan Bal zur Stelle. Das hätte ins Auge gehen können.
Auch ansonsten hielt das noch sieglose Tabellenschlusslicht nach dem Ausgleich kämpferisch voll dagegen, der VfR tat sich von Minute zu Minute auf dem tiefen Grün immer schwerer. Trotzdem gab es Chancen für die Gäste erneut in Führung zu gehen. Allen voran einen klaren Elfmeter, den der VfR in der 38. Minute zugesprochen bekam. Ajdrin Zeric schnappte sich das Leder, schoss jedoch zu unplatziert, Haas kam mit dem Fuß noch dran und von diesem klatschte der Ball an den Pfosten. Der Underdog hatte sich zur Halbzeit ein Remis erkämpft, und das nicht ganz unverdient.
Nach klaren Worten in der Halbzeitpause von Cheftrainer Hakan Atik, begannen die Rasenspieler die zweite Hälfte nicht weniger dominant als die erste. Doch die echten, guten Möglichkeiten wieder auf die Siegerstraße zu kommen, blieben erst einmal aus. Die Einwechslung von Joseph Olumide (58.) sorgte dann endlich für neue Belebung in der VfR-Offensive. In der 66. Minute versuchte er es noch selbst und scheiterte mit seinem Distanzschuss an Haas. Fünf Minuten später bereitete er schließlich den zweiten Mannheimer Treffer vor. Über links brachte “Jo” die Kugel auf Noura, der legt per Kopf ab auf Zeric und dieser bringt den Ball mit einem überlegten Flachschuss im TSV-Kasten unter (71.). Schon zwei Minuten zuvor hätte es soweit sein müssen, als die Gastgeber gleich zweimal auf der Linie geklärt hatten (69.).
Nachdem die erneute Führung gelungen war, sorgte Zeric wenig später dann auch für die Entscheidung. Mit einem direkten Freistoß über die Mauer ließ er den verschossenen Strafstoß aus der 1. Halbzeit endgültig vergessen machen und schloss mit seinem 7. Saisontreffer gleichzeitig auf seinen Mannschaftskollegen Marc Haffa auf (75.). Viel sollte danach aber nicht mehr passieren.
Am Ende hatte sich der VfR zwar nicht mit Ruhm bekleckert, aber den zehnten Sieg im 13. Spiel eingefahren, und das ist bekanntlich das einzige was zählt.
In den letzten drei Spielen des Jahres warten mit dem ASV Durlach (H), dem FC Zuzenhausen (A) und vor allem der TSG 62/09 Weinheim (A) jetzt aber wieder andere Kaliber. Man darf gespannt sein, welche Leistungen die Rasenspieler dann in der Lage sind, abzurufen.
Der VfR Mannheim feiert auf dem Winterhauch einen glanzlosen Sieg. (Foto: pm)