Wie bereits in den vergangenen Jahren übernahmen die Waldbrunner Närrinnen für die fünfte Jahreszeit das Rathaus. Die Verwaltung zeigte sich dabei nicht gänzlich unvorbereitet und bereitete den Damen des FSV Waldbrunn einen gebührenden Empfang, als sie pünktlich um 16:00 Uhr am Weiberfasching in Matrosenanzügen oder Nachtzeug das Rathaus belagerten. Stürmisch ging es auf direktem Weg in das Zimmer des Bürgermeisters, um ihm die Krawatte, wie es sich am Weiberfasching gehört, abzuschneiden.
Als erfahrener Büttenredner ließ unser Bürgermeister mit Vokuhila-Frisur und Leopardenmantel dann die Geschehnisse des Jahres Revue passieren und schilderte anschaulich und in gekonnter Reimform u. a., dass er ab der Mitte diesen Jahres in Schollbrunn im Gasthaus Linde anzutreffen sei und er doch hoffe, dass er dort noch etwas zu essen und zu trinken aus vergangener Zeit vorfinden werde.
Natürlich forderten dann die Narren vom Gemeindeoberhaupt den Rathausschlüssel und die Gemeindekasse. Vom Schmutzigen Donnerstag bis Aschermittwoch ergab sich die Rathausverwaltung wohlweislich und überreichte symbolisch das Geforderte. Augenzwinkernd bat der Bürgermeister um Rückgabe einer gefüllten Goldtruhe für das Gemeindesäckel am Aschermittwoch, es stünden schließlich größere Ausgaben, wie die dringend notwendige Rathaussanierung an.
Die anwesenden Narren bedankten sich beim Bürgermeister für die Übergabe. In fröhlicher Runde und mit viel Beifall musste er sich dann einigen Aufgaben stellen, wie z. B. im Limbotanz und im Houla Hoop. Da mit einer derart „leeren“ Gemeindekasse nicht viel anzufangen war, spendierte die Verwaltung zum Start ins Faschingswochenende, Sekt, Bier und Laugenstangen.
Wie in jedem Jahr durfte auch der närrische Nachwuchs nicht fehlen, dem die ganze Aktion sichtlich viel Spaß bereitete und bei. Alle Feierlustigen waren eingeladen, sich an der fröhlichen Runde zu beteiligen, konnten aber auch ihrem Alltagsgeschäft nachgehen. Gegen 17.00 Uhr schloss der Bürgermeister mit einem dreifachen „Monte Miau“ die Rathauspforte für die Waldbrunner Narren.