Diskussionsteilnehmer mit MdB Heike Baehrens. (Foto: pm)
MdB Heike Baehrens (SPD): Pflege und Versorgung wohnortnah
Waldkatzenbach.(pm)
Zu einem Gedankenaustausch rund um das Thema Altenpflege besuchte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD im Bundestag, MdB Heike Baehrens, gemeinsam mit Genossen aus der Region, das DRK Seniorenheim in Waldkatzenbach.
Die Bundespolitikerin folgte einer Einladung der Kreisräte Dorothee Schlegel, Norbert Bienek und Ralf Schnörr und der SPD Waldbrunn. Bei einem Rundgang konnte sie sich einen Eindruck über die Einrichtung verschaffen und mit den Bewohnern und Mitarbeitern ins Gespräch kommen.
Hierbei schilderten der Präsident des DRK-Kreisverbandes, Gerhard Lauth und Einrichtungsleiter Florian Ritter die Situation und die Pflegekonzepte der Einrichtung. Als das DRK die Einrichtung 2007 von einem privaten Träger übernommen hatte, war das Heim noch auf 81 Plätze mit Doppel-, Dreibett- und Vierbettzimmern ausgelegt.
Kreisrat Norbert Bienek konnte sich noch gut an die unhaltbaren Zustände für Bewohner und Personal erinnern, weshalb er dem DRK für dessen Engagement dankbar ist. Durch umfangreihe Sanierungsmaßnahmen hat das DRK bei derzeit 40 belegten Plätzen eine familiäre und wohnliche Atmosphäre geschaffen.
„Aufgrund der Gebäudestruktur ist es eine Herausforderung für das Personal, eine gute Pflege zu gewährleisten,“ berichtete Florian Ritter. „Es ist umso erfreulicher, dass die Heimaufsicht und der MDK regelmäßig eine gute Beurteilung abgeben. Wir wollen diesen Standort weiter ausbauen und den Erfordernissen der Landesheimbauverordnung in allen Punkten anpassen“, betonte DRK Geschäftsführer Steffen Blaschek, „deshalb haben wir auch das Nachbargrundstück erworben, um einen Erweiterungsbau zu realisieren.“
Im anschließenden Gespräch mit interessierten Bürgern und den Kreis- und Gemeinderäten stellten die Vertreter des DRK die geplanten Erweiterungspläne für das Seniorenheim Waldkatzenbach vor. Die DRK-Vertreter ließen MdB Heike Baehrens wissen, dass der mit dem Fachkräftemangel in der Pflege im Ländlichen Raum besonders akut sei. Außerdem seien immer mehr Bewohner des Heim immer pflegebedürftiger, ohne dass der Personalschlüssel angepasst worden sei.
Heike Baehrens kennt diese Probleme, die bundesweit auftreten und mit denen alle Anbieter zu kämpfen hätten. „Die Wertschätzung der Pflegeberufe in den Altenpflegeeinrichtungen zeige sich an einer tarifgerechten Bezahlung und der Entlastung der Pflegekräfte durch genügend Personal sowie der Anerkennung der pflegerischen Leistung,“ so Heike Baehrens. „Bisher ist der Pflegeschlüssel nur minimal angepasst worden, obwohl die Verdichtung der Arbeit durch die höhere Pflegebedürftigkeit der Bewohner in den Pflegeeinrichtungen gestiegen ist. Hier will die SPD Fraktion im Bundestag weitere Verbesserungen erreichen”, teilte die gesundheitspolitische Sprecherin den Anwesenden mit.
Kreisrätin Dorothee Schlegel zitierte aus dem Kreisseniorenbericht, wonach im Jahr 2030 von mindestens einer Verdoppelung des Bedarfs der stationären Pflegeplätze auszugehen sei. Daher drängen derzeit viele private Investoren mit Bauherrenmodellen auf den Markt. Von der Bundespolitikerin wollte Schlegel wissen, wie dennoch in Zukunft bezahlbare Plätze angeboten werden könnten. Es sei nämlich zu befürchten, dass eine ähnliche Entwicklung einsetze, wie auf dem Wohnungsmarkt.
Gewinnmaximierung könne in dem Angebot von Pflegeplätzen nicht die treibende Kraft sein. Hier müsse die Politik auch für alle Bürger sorgen, damit bezahlbare Pflegeplätze zur Verfügung stünden und die Pflegequalität gewährleistet sei. Das müsse einmal über die Pflegekassen und über eine Begrenzung der Zuzahlung durch die Bewohner geregelt werden, hob MdB Heike Baehrens hervor. In diesem Zusammenhang seien auch Gemeinderäte und Kreisräte gefordert. Diese müssten die öffentlichen und frei gemeinnützigen Träger aktiv unterstützen.
Am Ende der Gesprächsrunde dankte Kreis- und Gemeinderat Norbert Bienek den Vertretern des DRK Neckar-Odenwald und der Heimleitung für die pflegerische Verlässlichkeit in der Versorgung der Bewohner und bei der Bundestagsabgeordneten Heike Baehrens sowie den Gästen für die angeregte Diskussion.