Gärten bienenfreundlich gestalten

Als Blütenbestäuber sind Bienen für den Menschen von unschätzbarem Wert. Weltweit erwirtschaften die sympathischen Insekten jährlich die unglaubliche Summe von rund 14 Milliarden Euro! Bienen sind ein zentraler Bestandteil eines funktionierenden Ökosystems. Außer der bekannten Honigbiene gibt es über den Globus verteilt rund 20 000 verschiedene Spezies. Im Gegensatz zu der domestizierten Vertreterin der geflügelten Insekten werden diese als Wildbienen bezeichnet. Rund 60 Prozent von ihnen stehen in Deutschland auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Mit einer bienenfreundlichenGestaltung des Gartens können Sie jedoch eine Menge für den Schutz dieser nützlichen Tiere tun.

Wildblumen locken Wildbienen an


Egal ob Wildbiene oder domestizierte Honigerzeugerin: Die geflügelten Insekten lieben Blumen! Auf einer Wildwiese finden die fleißigen Tiere ein breites Nahrungsangebot. Heimische Bienen sind natürlich am besten an hierzulande wachsende Pflanzen angepasst. Sparen Sie beim Mähen des Rasen Stellen aus und lassen Sie die Natur sich dort frei entfalten. Die Bienen danken es Ihnen und auch Sie selbst wird der Anblick der bunten Blütenpracht erfreuen. Der zeitliche Aufwand für die Schaffung dieser kleinen Naturoasen hält sich in Grenzen. Wenn Sie die ausgesparten Stellen ab dem Monat Juni zwei Mal jährlich mähen, reicht es vollkommen.

Natürlich vorkommende Blüher bevorzugen nährstoffarme Böden


Wer die rund 500 heimischen Bienenarten noch mehr unterstützen möchte, kann zusätzlich eine Mischung aus Wildblumen ansäen. Mit einem eigens angelegten Wildblumenbeet geht auch eine gewisse Ordnung im Garten nicht verloren. Da die natürlich beiuns vorkommenden Blüher nährstoffarme Böden bevorzugen, müssen Sie die Humusdecke abtragen und der Erde Sand untermischen. Im gut sortierten Fachhandelfinden Sie passende Samenmischungen für die Aussaat. Diese erfolgt in der Regel zwischen Ende März und Anfang Mai. Natürlich können Sie auch gezielt Blumen pflanzen, die den Bienen extra viel Nektar liefern. Hierzu gehören z.B. Wiesensalbei, Wiesenflockenblume, Kornblume, Lavendel, Witwenblume, Bunte Kornwicke oder die Kratzdistel. Für das Anlegen eines Wildblumenbeets müssen Sie ein bis zwei Tage Arbeit einrechnen. 


Bieten Sie den Bienen unterschiedliche Flächen

Pflanzen in einem Gemüsebeet können wichtige Nektarlieferanten für Bienen sein. Wenn Sie Grünkohl, Lauch, Zucchini, Gurken oder Kürbisse ausblühen lassen, suchen die fleißigen Insekten diese gerne auf. Küchenkräuter wie Thymian, Bohnenkraut oder Salbei ergänzen das Nahrungsangebot. Pionierpflanzen wie der Natternkopf oder die Färber-Kamille sind bei Bienen ebenfalls beliebt. Sie wachsen bevorzugt auf kargem Untergrund. Schütten Sie für diese Bienenmagneten im Frühjahr in einem Winkel des Gartens Kies oder Schotter auf. Dies bedeutet keinen großen Aufwand und ihr Garten wird zu einem richtigen Naturparadies mit den unterschiedlichsten Biotopen.

Heimische Gehölze sind Bienenmagnete

Wildsträucher und Obstbäume versorgen die geflügelten Insekten mit reichlich Nektar und Pollen. Setzen Sie in Ihrem naturnahen Garten Gehölze, die hierzulande wachsen und beobachten Sie, wie gerne diese von den Bienen angeflogen werden. Greifen Sie zu Liguster, Schneeball, Schlehe, Hartriegel, Salweide, Süßkirsche, Weißdorn und Stachelbeere und schaffen Sie ein Bienenparadies. Tipp: Wenn Sie die verblühten Stauden im Herbst stehen lassen und nicht zurückschneiden, finden die Wildbienen darin einen Unterschlupf für den Winter. Einen Garten bienenfreundlich zu gestalten, bedeutet also nicht zwangsläufig mehr Arbeit.

Viele Bienen bevorzugen spezielle Lebensräume

Bienenschutz heißt in erster Linie, ihre Lebensräume zu bewahren. Viele Wildbienenarten sind hoch spezialisiert und wurden durch die Zerstörung ihrer natürlichen Biotope zurückgedrängt. Je vielfältiger Sie Ihren Garten gestalten, desto mehr Arten profitieren. Verzichten Sie auf den Einsatz von Pestiziden oder torfhaltiger Blumenerde. Die Unkrautvernichter töten viele Insekten durch das Schädigen ihres Immunsystems. Mit Nisthilfen können Sie verlorengegangene Eiablageplätze ersetzen. Diese können preisgünstig und rasch selbst hergestellt werden und nehmen wenig Raum ein. Viele Arten von Wildbienennagen Löcher in das Mark von Stängeln, um ihren Nachwuchs unterzubringen. Lassen Sie abgestorbene Stämme stehen und bohren Sie in diese Löcher von rund 10 cm Tiefe. 

Mit einem Naturgarten Bienen schützen 

Ein naturnaher Garten hat großes Potenzial, bedrohte Bienenarten zu schützen. Mit ein bisschen zusätzlichem Aufwand können Sie Ihre Rasenfläche zu einem geeigneten Biotop für Wildbienen umwandeln. Der Anblick der heimischen Blüher und das Wissen um den geleisteten Beitrag zum Naturschutz wird Sie bestimmt erfreuen.