Von zusätzlicher Straßensperrung betroffen

Die Ortsdurchfahrt in Oberdielbach wird in zwei Bauabschnitten saniert. Die Sperrung für den ersten Abschnitt beträgt etwa drei Monate. (Foto: Hofherr)
Waldbrunn. Mit einer Gegenstimme von UBW-Vertreter Oliver Bender beschloss der Gemeinderat Waldbrunn in seiner jüngsten Sitzung eine voraussichtliche dreimonatige Straßensperren, von der insbesondere Berufspendler, der Schülerverkehr sowie der ÖPNV von und nach Eberbach betroffen sein wird.

Ohne auf Synergieeffekte zu setzen und wie mehrfach angeregt auf die Abstimmung des Eberbacher Stadtrats zu warten, wurde die Sanierung der Ortsdurchfahrt L 524 zwischen Unterdielbach und der Haltestelle Dielbach Ort bzw. Abzweigung nach Schollbrunn beschlossen.

Da es sich um einen Landstraße handelt, wird die Sanierung der Fahrbahn vom Landratsamt durchgeführt, während die Gemeinde die Wasserleitung sowie den punktuellen Austausch der Abwasserrohre sowie sieben Hausanschlüsse finanzieren muss.

Ursprünglich sollte die Maßnahme gemeinsam mit der Sanierung der L 524 von der Ortsausfahrt in Eberbach und dem Burgparkplatz durch das Regierungspräsidium Karlsruhe und der Sanierung der Ortsdurchfahrt L 524 in Unterdielbach erfolgen.

Da auf der L 524 eine Stützmauer in Richtung Holdergrund errichtet werde muss, ist von einer Vollsperrung auszugehen, die mehreren Monate dauern wird. In diesem Zeitraum hätte auch die Ortsdurchfahrt Oberdielbach saniert werden sollen, sodass die Pendler nicht von einer zusätzlichen, massiven Behinderung belastet werden würden.

Allerdings hat das Regierungspräsidium die Maßnahme, die ursprünglich für dieses Jahr geplant war, nun auf das kommenden Jahr verschoben. Hierfür seien Planungsverzögerungen und Finanzierungsfragen verantwortlich. Statt nun mit der Waldbrunner Maßnahme auch zu warten, und dadurch die zusätzliche Behinderung zu vermeiden, drängten Bürgermeister Markus Haas und Planer Marco Rieß vom Büro Sack&Partner aus Adelsheim auf einer sofortigen Durchführung.

Eine stichhaltige Begründung konnte das Gemeindeoberhaupt auch auf kritische Nachfragen aus dem Gremium nicht liefern. Lediglich der Hinweis, dass man nun endlich vorwärts kommen wolle, wurde als Argument geliefert. Den Hinweis, dass man doch wenigstens den Beschluss des Eberbacher Stadtrats abwarten solle, der am 24. März erfolgt, sodass man zumindest diese Maßnahmen verbinden könne, wurde von Rieß mit dem Hinweis auf den Zeitdruck weggewischt.

Zum inhaltlichen Umfang der Maßnahme teilte Marco Rieß mit, dass auf insgesamt 330 Meter Länge die Fahrbahn saniert und die Wasserleitungen ersetzt werden müssen. Die Gehwege seien noch in Ordnung, sodass man hier keine Arbeiten vornehmen müsste.

Diese seien auch kaum zu finanzieren, da man sehr umfangreich in das Bauwerk eingreifen und auf beiden Seiten der Straße 3.000 Meter an Gehwegen bearbeiten müsse, was den Haushalt mit mehreren Millionen Euro belasten würde. Hierfür gebe es auch keine Fördermittel, ließ Kämmerer Joachim Gornik das Gremium wissen.

Neben den Wasserleitungen müsse man sieben Hausanschlüsse erneuern, stellte Planer Rieß die Maßnahme weiter vor. Insgesamt kommen auf die Gemeinde Kosten in Höhe von knapp 400.000 Euro zu. Auf Nachfrage aus dem Gremium teilte Marco Rieß mit, dass man selbstverständlich eine Notwasserversorgung aufbaue. Es sei doch klar, dass man die Anwohner nicht ohne Wasser lassen könne.

Auch die Zufahrt von Rettungsfahrzeugen von Feuerwehr, Rotkreuz und Polizei bleibe jederzeit gewährleistet, beantwortete er eine weitere Ansage. Was eine mögliche Belastung des Bodenaushubs betreffe, werde momentan ein Bodengutachten erstellt, die notwendigen Bohrungen seien bereits erledigt. Natürlich würden auch die Versorgungsträger wie EnBW, Telekom etc. würden informiert, damit diese eigene Maßnahmen durchführen können.

Nach gut 90 Minuten waren alle Fragen beantwortet bzw. abgebügelt, sodass man zum oben genannten Abstimmungsergebnis kam.