Wenn Glücksspiele zur Sucht werden

Spiele – und vor allem Glücksspiele – haben auf die Seele und den Körper allgemein einen positiv empfundenen Einfluss. Beim Spielen werden Endorphine ausgeschüttet und Gewinne sorgen für ein euphorisierendes und persönlichkeitsstärkendes Glücksgefühl. Wenn dann noch Geld eine Rolle spielt, steigt der Nervenkitzel und Spieler durchleben schnell ein Wechselbad der Gefühle.Die Wissenschaft spricht an dieser Stelle von zwei Phasen: In der Gewinnphase erleben Spieler ein Wohlbefinden, die Verlustphase wird dagegen durch Enttäuschung dominiert. Diese Niedergeschlagenheit findet aber nicht statt, wenn es kurzfristig die Chance gibt, eine weitere Runde zu spielen und somit die neue Hoffnung auf einen Gewinn das schlechte Gefühl der Niederlage überdeckt. Hier entsteht schnell ein Teufelskreis, in dem ein Geldeinsatz nur Mittel zum Zweck ist, um eine gewisse Stimulation hervorzurufen. Da Spielautomaten z. B. innerhalb weniger Augenblicke zu neuen Spielrunden einladen, ist das Suchtpotenzial hier auch deutlich größer als beim Lotto, wo es nur ein bis zwei Ziehungen in der Woche gibt.
Spielsucht, offiziell als pathologisches Spielen bezeichnet, ist in Deutschland keine Seltenheit mehr. Aktuellen Studien zufolge weisen fast eine halbe Million Menschen hierzulande ein Suchtverhalten auf, bei noch einmal so vielen werden zumindest Probleme mit Glücksspielen angenommen. Seit Anfang 2001 ist das zwanghafte Spielen von Rentenversicherungsträgern und Krankenkassen sogar als rehabilitationsbedürftige Krankheit anerkannt und somit anderen Süchten wie der Alkoholsucht gleichgestellt.Während Spielbanken und Veranstalter von Sportwetten sowie Lotterien mit Gefährdungspotenzial laut Paragraph 8 des Glücksspielstaatsvertrages dazu verpflichtet sind, ein Sperrsystem anzubieten, sind Online Casinos selbst mit EU Lizenz in diesem Punkt nicht wesentlich reguliert. Einige Betreiber bieten aber Limits für ein verantwortungsbewusstes Spielen an.
Bei Mr Green spricht man an dieser Stelle z. B. von Green Gaming und verspricht, Spieler in einer Community aufzunehmen, in der jeder für den anderen da ist. Natürlich steht auch bei Online Games das Vergnügen an erster Stelle. Sobald Spieler aber einmal das Gefühl haben, dass sie mehr spielen als ihnen gut tut, dann können sie auf Limits zurückgreifen. Wer sich selbst davor schützen möchte, zu viel Geld auszugeben, kann somit seine Einsätze beschränken. Es gibt dann ein Einzahlungslimit, um maximale Einzahlungen pro Tag oder auch pro Woche zu beschränken, ein Verlustlimit, mit dem man festlegen kann, wie viel Geld man täglich oder wöchentlich verzocken darf, und ein Einsatzlimit, damit man nicht zu viel Geld auf einmal setzt.Wer sich selbst als gefährdet betrachtet oder weitere Informationen zu diesem Thema haben möchte, wird u. a. bei der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern fündig oder kann sich im benachbarten Würzburg direkt an die Psychosoziale Beratungsstelle für Suchtprobleme der Caritas am Röntgenring 3 wenden.

Bereits um 1800 frönte man dem Roulette. (Foto: pd)