Unser Bild zeigt von links: Ortsvorsteherin Nicole Wagner, Jürgen Pröger von der Pröger GmbH, Bürgermeister Markus Haas sowie Florian und Marius Pröger. (Foto: Hofherr)Waldkatzenbach.
Die Gemeinde Waldbrunn beschäftigt sich schon länger mit der Weiterentwicklung der Friedhöfe und den Bestattungsarten. Insbesondere, da inzwischen auch in Deutschland – neben den klassischen Varianten Erd- und Feuerbestattung – viele neue Bestattungsarten im Kommen sind. Mehr und mehr sind sogenannte Naturbestattungen beliebt, bei denen die Grabpflege entfällt.
Waldbrunn hat auf diesen Trend reagiert und überarbeitet derzeit die Friedhofssatzung, die am Donnerstag vom Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde, um für neue Bestattungsarten eine rechtliche Grundlage zu schaffen. Auf dem Friedhof in Waldkatzenbach ist nun eine Urnengemeinschaftwahlgrabstätte geplant. Darunter versteht man Urnengräber in einem gesondert ausgewiesenen, naturnah gestalteten Bereich mit einer Sandstein-Stele für Namensschilder.
Was sich kompliziert anhört ist im Grunde einfach. Es handelt sich dabei um ein Wiesengräberfeld für Feuerbestattungen mit einem zentralen Gedenkstein. Auf diesem wird – auf Wunsch und Kosten der Hinterbliebenen – eine Gedenktafel mit dem Namen des Verstorbenen und seiner Lebensdaten von Seiten der Gemeindeverwaltung angebracht. Auch die Auswahl des eigentlichen Urnenplatzes bestimmt die Verwaltung, die direkte Zuordnung der Grabstelle ist nicht möglich. Die Grabpflege entfällt bei dieser Bestattungsart komplett, die Rasenpflege übernimmt der gemeindliche Bauhof. Grabschmuck ist lediglich am Gedenkstein zulässig.
Die unter Einbindung des Ortschaftsrates des Ortsteils Waldkatzenbach bestimmte Stelle für die neue Bestattungsart auf dem Waldkatzenbacher Friedhof, wurde nun durch das Aufstellen von zwei Buntsandstein-Stelen aus der hiesigen Region komplettiert. Die rund 500 Euro teuren Bundsandstein-Stelen wurden von der Pröger GmbH gespendet, die auch das Aufstellen der Steine übernahm. Bürgermeister Markus Haas und Ortsvorsteherin Nicole Wagner bedankten sich im Rahmen einer kleinen Übergabefeier bei den Spendern.
„Es freut mich, dass in Waldbrunn diese neue Gräberart angeboten werden kann. Wir kommen dabei den vielen Anfragen nach alternativen, naturnahen Bestattungsformen nach. So muss sich niemand außerhalb von Waldbrunn ewig betten, der gerne in der Heimat liegen möchte. Die Nachfrage nach einer pflegearmen Bestattungsart ist sicher auch den veränderten Familienstrukturen geschuldet, der wir damit gerne Rechnung tragen. Wir bieten diese Bestattungsart künftig auch in Absprache mit den Ortschaftsräten auf den Friedhöfen in Mülben, Oberdielbach, Schollbrunn und Strümpfelbrunn an. In Weisbach wird eine Urnenbestattung unter einem Baum möglich sein“, so Markus Haas.