Im kommenden Jahr endet nach 16 Jahren die zweite Amtszeit von Landrat Dr. Achim Brötel. Heute erklärte er bei der Kreistagssitzung in Waldbrunn, dass er im kommenden Jahr erneut für acht Jahre kandidiert. (Foto: pm)
Kreistag senkt Kreisumlage um mehr als 2 Mio. Euro – 2022 weitere Senkung im Haushaltsentwurf – Aus für Odenwald-Transversale
Waldbrunn.
In der Winterhauch-Halle in Strümpfelbrunn fand heute eine Sitzung des Kreistags des Neckar-Odenwald-Kreises statt. Nach der Begrüßung durch Landrat Dr. Achim Brötel stellte Gastgeber Bürgermeister Markus Haas kurz die aktuellen Investitionen der Gemeinde Waldbrunn mit der Sanierung der Talstraße nach dem Unwetter von 2016, und dem geplanten Kinder-Campus mit Kindergarten und Grundschule in den Räumlichkeiten der Winterhauch-Schule sowie die Sanierung des Rathauses vor.
Neben der Feststellung des Jahresabschlusses 2019 folgte die Verabschiedung des Nachtragshaushalts 2020. Dieser Verwaltungsvorschlag brachte für die 27 Kommunen die erfreulichen Senkung der Kreisumlage um einen Punkt auf dann noch 30 Prozent. Insgesamt müssen die Kreisgemeinden und -städte somit in diesem Jahr gut 2,04 Mio. Euro weniger an den Kreishaushalt abführen. Für die Gemeinde Waldbrunn ergibt sich somit eine Ersparnis in Höhe von 65.788 Euro. Diesen Vorschlag nahmen insbesondere die Bürgermeister unter den Kreisräten erfreut zu Kenntnis, weshalb das Gremium der Verwaltungsempfehlung einstimmig folgte.
Noch erfreulicher wurde es, als Landrat Dr. Achim Brötel den Kreistag in seiner Haushaltsrede für das Jahr 2021 wissen ließ, dass man die Kreisumlage dann ein weiteres Mal, auf dann 29 Prozent senken will. Dies falle dem Kreis zwar nicht leicht, es sei nun aber an der Zeit etwas von der Solidarität zurückzugeben, die der Landkreis bei der Erhöhung der Umlage um drei Punkte im Zusammenhang mit dem Klinikdefizit erfahren haben. Ebenfalls positiv sei die Tatsache, dass man im fünften Jahr in Folge auf neue Schulden verzichten könne. Außerdem soll der Schuldenstand bis Ende 2022 auf 11,2 Mio. Euro gesenkt werden, sodass die Pro-Kopf-Verschuldung auf 78 Euro (-24 Euro je Kreisbürger) sinke. Es gebe zwar einige Risikofaktoren wie die Tarifverhandlungen, der Neubau des GTO und das Defizit der Kliniken, er gehe jedoch davon aus, dass die Neckar-Odenwald-Kliniken ihr Defizit im kommenden Jahr auf 5,7 Mio. Euro senke. Die erforderlichen Schritte seien eingeleitet und würden von der Belegschaft engagiert mitgetragen.
Mit Bedauern verkündete Brötel das Aus der Odenwald-Transversale. Nachdem man das Projekt, mit großen Chancen für die Region, 2005 mit den ersten Beschlüssen in die Wege geleitet habe, sei man heute keinen Schritt weiter, so der Landrat. War man 2005 noch von Kosten von 13,7 Mio. Euro gerechnet, stehe man heute bei einem Finanzierungsbedarf in Höhe von 54,5 Mio. Euro. Und das sei noch nicht das Ende, weshalb man als verantwortungsvoll handelnder Politiker nun das Aus verkünden müsse, weshalb keine weiteren Mittel im Haushalt 2022 bereitgestellt würden, ließ Brötel das Gremium wissen.
Nachdem Landrat Dr. Achim Brötel vorgeschlagen hatte, den Haushalt ohne Aussprache zunächst in die Ausschüsse zu verweisen, teilte er den Anwesenden mit, dass er sich im kommenden Jahr – voraussichtlich am 30. Juni – um eine weitere, achtjährige Amtszeit bewerbe. Im Amt des Landrats habe er seine Lebensaufgabe gefunden, die er gerne weiterhin erfüllen möchte. Er fühle sich fit und gesund und stehe den Fraktionen gerne für Vorstellungsgespräche zur Verfügung.