Wankelmotor und Traktor ohne Rückwärtsgang

(Foto: Liane Merkle)

Waldbrunns Bürgermeister beim Oldtimertreff

Mudau. (lm) 

Am Wetter hatten sich offensichtlich doch einige „Benzin-Getaufte“ der näheren Umgebung orientiert, denn waren die Parkplätze im Mudauer Industriegebiet Sand gegen 10 Uhr noch sehr übersichtlich belegt, so änderte sich das in relative kurzer Zeit und schließlich konnten bis zu offiziellen Eröffnung durch Peter Schlär als Sprecher der Sparte Oldtimer vom Heimat- und Verkehrsverein Mudau sowie Markus Hohn als Bürgermeisterstellvertreter, rund 250 historische Fahrzeuge in der Pool-Position vermeldet werden.

Wobei ca. 120 Traktoren der abenteuerlichsten Ausführungen, 100 Fahrzeuge und ca. 40 Krafträder sowie zwei Lastkraftwagen bewundert werden konnten. Es war wirklich erstaunlich, wie tief das bewundernde Grinsen in den Gesichtern aller Generationen – egal ob weiblich oder männlich, Ü50 oder U50 – sich glich beim Betrachten der eleganten bis urigen Oldies.

Wie Peter Schlär nach der Begrüßung aller Benzin-Getauften aus Nah und Fern, darunter auch Bürgermeister Markus Haas aus Waldbrunn, Hans Slama als Vorsitzenden des HVV und das große Helferteam um Klemens Schork, Dorfgemeinschaft Ünglert, Franz Brenneis u.v.m., erläuterte, konnte man Fahrzeuge aus Augsburg, Coburg, Heilbronn, vom Untermain und natürlich aus der näheren und weiteren Umgebung begrüßen. Die Jahrgänge reichen ab 1926 – wie z. B. der Austin Seven, mit 12 PS aus Beuchen oder auch sein englischer Kollege Morris Mino 1000 (Travellar) von 1970ge mit 45 PS.

Zu bewundern waren unzählige Raritäten – ob nun ein NSU Sprinter mit dem ersten Wankelmotor oder ein VW Käfer 1303 Cabriolet oder ein Lanz Traktor ohne Rückwärtsgang, es war unglaublich, welche Geschichten hinter den einzelnen Fahrzeugen – egal oder mit vier oder mit zwei Rädern standen – man hätte ganze Bücher füllen können über die „Lebensgeschichten“ dieser ganz besonderen Schönheiten.

(Foto: Liane Merkle)
Auffällig war auch die unglaubliche Entwicklung, die die Fahrzeuge in den letzten 100 Jahren durchlaufen haben. Und noch unglaublicher, dass bei aller Superneutechnik der meiste Verlass auf das Altbewährte garantiert schien, vor allem, weil jeder einigermaßen technisch begabte Mensch diese Oldtimer immer wieder zum Laufen und Leben erwecken kann.

Wie Peter Schlär weiter erläuterte, habe er selbst noch die Zeit erlebt, als die Ernte mit Ochsen und Pferden eingefahren wurde. Heute gäbe es im Kernort Mudau nur noch einen echten Landwirt, dafür aber über 100 historische Traktoren, was als ein Beispiel für die Wertschätzung dieser „Schätzchen“ sei. Der Heimat- und Verkehrsverein Mudau wolle mit der Sparte „historische Fahrzeuge“ dieses Brauchtum lebendig erhalten und möglichst einmal jährlich auch in Mudau präsentieren.

Er freute sich, ebenso wie der Bürgermeisterstellvertreter, dass nach zweijähriger Zwangspause dieses Treffen bei schönstem Wetter und unter der Bewirtung der „Spießgriller“ und der Dorfgemeinschaft Ünglert so erfolgreich stattfinden konnte.