Die geehrten Feuerwehrmitglieder mit Bürgermeister Markus Haas (3.v.re.), Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr (2.v.re.) und der Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverband, Michael Genzwürker (re.). (Foto: Hofherr)
Björn Erb und Richard Helm bleiben stellvertretende Gesamtkommandanten
Strümpfelbrunn.
(hof) Die Feierlichkeiten rund um das 50-jährige Bestehen der Gemeinde Waldbrunn reißen sich ab. Nachdem es im Januar bereits beim traditionellen Neujahrsempfang losging, bei Planwagenfahrten durch alle Waldbrunner Ortsteile die Geschichte der Winterhauch-Dörfer entdeckt werden kann, blickt dieser Tage auch die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Waldbrunn auf Jahrzehnte zurück.
60 Jahre Feuerwehrkapelle
Sogar auf eine 60-jährige Historie blickt die Feuerwehrkapelle Waldkatzenbach zurück, die 1963 bei der Einweihung des Gerätehauses in Waldkatzenbach ihr Gründungsfest feierte.
Verbunden wurde die Feier mit der Jahreshauptversammlung und mit einem Ehrungsabend, bei dem verdiente Floriansjünger für ihr langjähriges Engagement ausgezeichnete wurden.
Gäste begrüßt
Hierzu begrüßte Gesamtkommandant Michael Merkle neben Bürgermeister Markus Haas auch Ehrenkommandant Gerald Veith, Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr, den Vorsitzenden des Feuerwehrkreisverbands Neckar-Odenwald, Michael Genzwürker, die Abteilungskommandanten und deren Stellvertreter sowie Feuerwehrkameraden aus allen Dörfern der Gemeinde.
Feuerwehrführung bestätigt
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung bestätigten die Mitglieder Björn Erb und Richard Helm in ihren Ämtern als stellvertretende Gesamtkommandanten der FFW Waldbrunn. Diese Personalien müssen noch vom Gemeinderat bestätigt werden.
Feuerwehrwesen auf dem Winterhauch
Anschließend ließ Bürgermeister Markus Haas die Geschichte der Gesamtwehr Revue passieren.
Nach dem Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Oberdielbach, Schollbrunn, Strümpfelbrunn, Waldkatzenbach und Weisbach, im Jahr 1975 folgte auch Mülben, fand am 05. Februar 1973 die erste Zusammenkunft der Führungskräfte der Ortsteilwehren im Gerätehaus in Strümpfelbrunn statt, um den künftigen, gemeinsamen Weg zu diskutieren.
Am 19. November 1976 fand in der Winterhauch-Schule dann die offizielle Zusammenlegung der Ortsteilwehren zur FFW Waldbrunn statt. Zum ersten Gesamtkommandant wählten die Feuerwehrkameraden Willi Böckenhaupt, Stellvertreter wurde Karl Schmitt.
Abteilungswehren zusammengewachsen
In den vergangenen 50 Jahren seien die Abteilungswehren zusammengewachsen und die Dörfer auf dem Winterhauch hätten sich zu einer sehr lebens- und liebenswerten Gemeinde entwickelt, freute sich Gemeindeoberhaupt Haas.
Dazu trage eine lebendige örtliche Gemeinschaft mit regem Vereinsleben und ganz besonders die Feuerwehren bei, die nicht nur für die Sicherheit der Bürger eintreten, sondern unabdingbaren Stützen des Zusammenlebens in den Dörfern seien, führte Haas weiter aus. .
Damit die Feuerwehr ihre Aufgaben erfüllen könne, benötigen die Frauen und Männer Gerätschaften, Fahrzeuge und Feuerwehrgerätehäuser. Daher haben die Gemeinde Waldbrunn in den fünf Jahrzehnten viel Geld in das Feuerwehrwesen investiert.
Verbesserung der Ausrüstung
Gab es bis in die 80-er Jahre noch sogenannte Tragkraftspritzenanhänger (TSA), die per Traktor an den Brandort gezogen wurden, folgte Mitte der 70-er Jahre mit einem Löschfahrzeug (LF 16) eine Verbesserung der Ausrüstung. Im Jahr 2002 erhielt die Stützpunktwehr Strümpfelbrunn ein neues LF 16, das später, im Rahmen der Umsetzung des aktuellen Feuerwehhrbedarfsplans, in Schollbrunn stationiert wurde. Für Strümpfelbrunn wurde 2017 ein HLF 10 beschafft (NZ berichtete).
Auch die anderen Abteilungswehren wurden in den Folgejahren zeitgemäß ausgestattet. Das Jahr 2022 war laut Haas für die Feuerwehren ein ganz besonderes Jahr für die Floriansjünger, wurden doch gleich drei Fahrzeuge in Dienst gestellt. Im Mai wurde ein TSF-W in Mülben, im Juni ein MTW in Strümpfelbrunn und im Oktober das TSF-W in Oberdielbach (NZ/KP berichteten)
Für die FFW Waldkatzenbach wurde der Auftrag für die Lieferung eines TSF-W vergeben. Damit ist man dem Ziel, in allen Ortsteilen wasserführende Feuerwehrautos zu stationieren, einen großen Schritt näher gekommen.
Gerätehäuser und Ausrückebereiche
Neben den Fahrzeugen wurden auch die Gerätehäuser in den letzten 50 Jahren modernisiert und besser ausgestattet. Dabei realisierten die Wehren viele Projekte in Eigenleistung.
Ein weiterer Meilenstein des Feuerwehrwesens auf dem Winterhauch war die Etablierung von Ausrückebereichen. Im Bereich 1 rücken Mülben, Strümpfelbrunn und Waldkatzenbach gemeinsam aus. Den zweiten Bereich bilden Dielbach, Schollbrunn und Weisbach. Dadurch sollen die Probleme rund um die Tagesstärke vermieden werden.
Durch Veränderungen in der Arbeitswelt haben viele Feuerwehrkameraden ihren Arbeitsplatz nicht mehr in Waldbrunn, sodass tagsüber in den Abteilungen nicht genügend Einsatzkräfte mobilisiert werden können.
Vorbildliche Zusammenarbeit
Daher die Ausrückebereiche. Aber auch vorher arbeiteten die Wehren vorbildlich zusammen, wie die großen Gemeinschaftsübungen zeigen, so Bürgermeister Markus Haas.
Auch schon vor der Etablierung der Ausrückebereiche arbeiteten die Waldbrunner Wehren zusammen, wie die großen Gemeinschaftsübungen zeigen.
Wehren im Einsatz
Bei einem Rückblick umriss Haas viele Einsätze der Feuerwehren. 1964 musste ein Großbrand bei der Süddeutschen Saatzucht in Oberdielbach gelöscht werden. Hier waren die Wehren aus allen Ortsteilen im Einsatz. Aber auch bei Naturkatastrophen, wie Hochwasser, Schneelasten, Unwetter, Unfällen , Unterstützung bei Berge- und Suchmaßnahmen zeigen die Waldbrunner Wehren ihr vielfältiges Können und die Bereitschaft, an 365 Tagen im Jahr bereitzustehen, lobte Markus Haas die Floriansjünger.
Jugendfeuerwehr
Damit die Wehren auch in Zukunft gut aufgestellt bleiben, ist die Nachwuchsarbeit von großer Bedeutung. Ende der 70-er Jahre gab es in Waldkatzenbach eine sehr engagierte Jugendfeuerwehr, die von Siegfried Lenhard geleitet wurde.
Die erneute Gründung der Jugendfeuerwehr erfolgte auf Initiative von Patrick Bier am 01. Februar 2014. Die Mädchen und Jungs sind sehr aktiv, werden spielerisch ausgebildet, sodass sich immer wieder junge Menschen in die Abteilungswehren aufrücken.
Grußworte
Nach Grußworten von Michael Genzwürker (Vorsitzender) Kreisfeuerwehrverband und Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr ihre Grußworte gesprochen hatten, wurden als Höhe- und Schlusspunkt der Veranstaltung langjährige Mitglieder geehrt.
Ehrungen
Vom Kreisfeuerwehrverband wurden Arnold Grimm (FFW Schollbrunn), Günther Gepperth, Harald Haas und Arndt Hagendorn (alle FFW Strümpfelbrunn) mit Ehrennadeln in Silber ausgezeichnet. Ehrennadeln in Bronze erhielten Rudi Ihrig (FFW Schollbrunn) für sein Engagement beim Bau des Gerätehauses; Michael Münch (FFW Mülben) für seine langjährige Tätigkeit als Feuerwehrsachbearbeiter bei der Gemeinde und Christoph Haaf (FFW Strümpfelbrunn) der zehn Jahre als stellvertretender Abteilungskommandant aktiv war.
Treue zur Feuerwehr
Feuerwehrehrenzeichen für 15-jährige Dienstzeiten erhielten Christian Großkopf (FFW Schollbrunn), Tobias Schäfer, Jens Schum, Thomas Schuster, Manuel Wieder (alle FFW Dielbach), Ramona Weiß, Dennis Weiß (FFW Waldkatzenbach), Veronique Apeltauer (FFW Strümpfelbrunn), Johannes Schmitt (FFW Weisbach).
Seit 25 Jahren engagieren sich Bernhard Schmitt (FFW Weisbach), Thomas Edelmann (FFW Mülben) und Dirk Weiß (FFW Strümpfelbrunn). Seit 40 Jahren schützen Lothar Friedel (FFW Schollbrunn), Siegbert Teimel und Bernhard Weiß (beide FFW Weisbach) die Bürger auf dem Winterhauch. 50 Jahre ist Heinz Zimmermann (FFW Waldkatzenbach) in der Feuerwehr aktiv.
Die Ehrungen wurden nach Ende des offiziellen Programms mit einem gemeinsamen Abendessen, bei dem viele Erinnerungen und Anekdoten ausgetauscht wurden, noch lange gefeiert.