Mosca-Azubis übernehmen Verantwortung

Bei Kaffee und Kuchen erzählten die Auszubildenden und Studierenden den Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrum AWO von ihren Erfahrungen bei Mosca. (Foto: pm)

Zu Besuch in sozialen Einrichtungen

Waldbrunn. (pm) Kochen, Backen und eine Schnitzeljagd organisieren – auch das gehört zu einer Ausbildung bei der Mosca GmbH dazu. Seit Mai 2023 übernehmen die Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr ein soziales Projekt. Das Ziel: Die Sozialkompetenz und das Verantwortungsbewusstsein fördern und stärken. „Das sind wichtige Kompetenzen, die unsere fünf Mosca-Werte wiederspiegeln: Offenheit, Vertrauen, Wertschätzung, Verantwortung und Wir-Gefühl“, betont Dirk Brislinger, Leiter Berufliche Bildung bei der Mosca GmbH.

Zeit mit den Menschen verbringen

Im laufenden Ausbildungsjahr profitierten gleich vier soziale Einrichtungen vom Engagement der Auszubildenden: Die Behindertenhilfe Johannes Diakonie in Mosbach, das Kinderheim Eberbach, das Seniorenheim AWO in Diedesheim sowie das Kinder- und Jugenddorf Klinge e.V. in Seckach.

Insgesamt 24 Auszubildende und DHBW-Studierende aus verschiedenen Berufen – darunter unter anderem Industriekaufleute, Industriemechaniker und Elektroniker – nahmen an den Projekttagen teil. „Die Projektteams waren wild zusammengewürfelt. So konnten sich unsere Auszubildenden und Studierenden auch abteilungsübergreifend besser kennenlernen“, erklärt Brislinger.

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Jeweils sechs Auszubildende bildeten ein Team. „In jedem Projekt-Team gab es einen Projektleiter. Er oder sie trug natürlich auch eine gewisse Verantwortung.“ Denn: Die Teams agierten komplett eigenständig. Sie planten ihre Projekttage in Abstimmung mit den Organisationen selbst – von der Idee, über die Planung bis hin zur Umsetzung vor Ort.

Brislinger war nur beim ersten Treffen dabei, hielt sich danach aber im Hintergrund. Einzige Bedingung: „Es ging nicht darum, Spenden zu sammeln. Unsere Auszubildenden und Studierenden sollten direkten Kontakt zu den Menschen haben und Zeit mit ihnen verbringen“, so der Leiter Berufliche Bildung.

Plätzchen backen mit gehandicapten Menschen

Die erste Gruppe verbrachte Zeit mit den Schülerinnen und Schülern der Johannesbergschule der Diakonie in Mosbach. Ihre Idee: Einen Tag lang gemeinsam Plätzchen backen und diese am nächsten Tag verzieren. Für die sechs Auszubildenden von Mosca ein Erlebnis mit Aha-Effekt, berichtet Brislinger.

„Viele Auszubildende waren überrascht, wie viel die Menschen dort eigentlich können!“ Denn trotz motorischer Einschränkungen gelang das Plätzchenbacken wunderbar. Und zum Schluss durften alle – auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diakonie – das knusprige Weihnachtsgebäck probieren. „Ein voller Erfolg! Alle waren begeistert“, resümiert Brislinger.

Schnitzeljagd im Kinderheim

Für Begeisterung sorgte auch der Besuch der Mosca-Auszubildenden im Kinderheim Eberbach. Die Jugendlichen halfen dabei, 15 kaputte Fahrräder zu reparieren und buken gemeinsam Pizza. Doch damit nicht genug. Die Besucherinnen und Besucher aus Waldbrunn hatten noch eine weitere Überraschung im Gepäck: eine aufregende Schnitzeljagd.

Viele Fragen bei der AWO

Im Seniorenzentrum AWO in Diedesheim ging es dagegen von Anfang an gemütlich zu. Bei Kaffee und Kuchen konnten die Seniorinnen und Senioren den Auszubildenden und Studierenden Fragen zu ihrer Ausbildung und dem Unternehmen stellen.

Die Resonanz war größer als erwartet. „Unsere Auszubildenden hatten eine Präsentation von etwa 30 Minuten vorbereitet“, lacht Brislinger. „Am Ende ging der Vortrag aber mehr als eine Stunde. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums hatten einfach so viele Fragen.“

Waffeln backen in der Jugendhilfeeinrichtung

Die Jugendhilfeeinrichtung Klinge in Seckach unterstützt Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten sowie sozialen und emotionalen Defiziten. Sie werden an der St. Bernhard-Schule unterrichtet.

Fünf Auszubildende von Mosca machten sich auf den Weg, um gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern Plätzchen und Waffeln zu backen. Dabei stellten die Auszubildenden überrascht fest: Die Unterschiede sind gar nicht so groß. Auch hier gibt es die Schüchternen und die Klassenclowns. Eine typische Klasse, so wie sie es aus ihrer eigenen Schulzeit kennen.

Erfolgreiche Fortsetzung

„Wir möchten Vorreiter sein und andere Unternehmen in der Region inspirieren, sich ebenfalls zu engagieren“, betont Brislinger. Was den Leiter Berufliche Bildung besonders freut: „Unsere sozialen Projekte waren keine Einbahnstraße.“ Denn die Schülerinnen und Schüler der Johannesbergschule haben erst vor Kurzem einen Praktikumstag bei Mosca verbracht.

Auch das Kinderheim Eberbach wünschte sich eine Fortsetzung. So schnupperten drei Jugendliche nur eine Woche später Mosca-Luft – und waren begeistert! „Ein Junge hat sich tatsächlich für einen Ausbildungsplatz bei uns beworben“, berichtet Brislinger.

„Er hatte sogar ein Vorstellungsgespräch. Leider hat er sich letztendlich für ein anderes Unternehmen entschieden.“ Doch wer weiß: Vielleicht gibt es bald noch mehr Bewerber:innen. Im April wollen auch die elf Schülerinnen und Schüler der Klinge zur Werksführung mit anschließendem Praktikum in der Lernfabrik in Waldbrunn vorbeischauen.

Weitere Projekte geplant

Bei Mosca steht derweil schon das nächste Projekt in den Startlöchern. „Im zweiten Ausbildungsjahr geht es um das Thema Nachhaltigkeit“, erzählt Brislinger. „Unsere Auszubildenden und DHBW-Studenten bauen Nistkästen aus Holzabfällen und säen eine Bienenwiese ein.“ Im dritten Ausbildungsjahr soll es dann noch ein technisches Projekt geben.


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