Westermann und Timm begeistern Schollbrunn

Einen großartigen Ausklang von Allerheiligen erlebten knapp 200 Zuhörer im alten Schollbrunner Schulhaus, wo Sonja Maria Westermann ihren ersten Soloabend seit langer Zeit erlebte und kongenial unterstützt von Professor David Timm einen ganzen Saal voll Menschen verzauberte.

In dem kleinen Winterhauchdorf Schollbrunn wuchs die Künstlerin nicht nur auf, im hiesigen Kinderchor erklang erstmals auch ihre inzwischen zu einem wundervollen Sopran gereifte Stimme, mit der sie es an diesem Abend verstand, den Zuhörern Gänsehaut zu bescheren, wofür sie und ihr Partner Timm mit Standings Ovations gefeiert wurden.

Wer Westermann noch aus ihren Zeiten von Musical an More kannte, musste sich an diesem Abend, einmal mehr organisiert vom MGV SChollbrunn um dessen Vorsitzenden Joachim Spies, Augen und Ohren reiben. Sieben Jahr nach dem Ende der Musicalauftritte war die Stimme der Sopranistin kaum noch wiederzukennen. Hörbar gereift und durch Studien sowie Auftritte auf unterschiedlichsten Bühnen technisch perfektioniert, wusste Sonja Maria Westermann von der ersten gesungenen Note an zu begeistern, zu ergreifen.

Dabei, so bekannte sie selbst, sei sie ob der vielen bekannten Gesichter und vielen Wegbegleitern nervös gewesen wie selten. Dies merkte man jedoch weder ihrem Gesang noch ihrer Moderation an.



Passend zum Feiertag Allerheiligen hieß das zweite Konzert der neuen Veranstaltungsreihe des MGV Schollbrunn „Ist das etwa der Tod?“ Doch er war es nicht! Es waren Lieder und Arien der Romantik. Einserseits dem Tod nah, andererseits voll Liebe – letztlich voller Emotionen, die sich ein ums andere Mal zunächst in Stille und dann in begeistertem Applaus entluden. Dass Sonja Maria Westermann dem Tod bereits in jungen Jahren mehrfach begegnet ist, brachte sie nicht nur in den gefühlvoll vorgetragenen Liedern „Vergängliches“ von Hans Gál (1890-1987), dem „Chanson triste“ und „L’invitation au voyage“ von Henri Duparc (1848-1933), drei Stücken aus den Wesendonck-LIedern von Richard Wagner (1813-1883) und den Liedern „Allerseelen“, „Lob des Leidens“, „Im Abendrot“ und „Vier letzte Lieder“.

Mit warmherzigen und lange andauerndem Beifall wurden Sonja Maria Westermann und David Timm in die Pause verabschiedet.

Der zweiten Teil des Abends stand dann im Zeichen der Oper. Den Auftakt machten Arien von Guiseppe Verdi (1813-1901). Zunächst klagte Amelie mit der Arie „Morrò, ma prima in grazia…“ aus der Oper „Ein Maskenball ihr Leid, bevor Desdemonas Arie „Ave Maria“ aus „Otello“ erklang. Mit Giacomo Puccini (1858-1924) und dessen „Vissi d’arte“ der Floria Tosca aus „Tosca“ blieben die Künstler der italienischen Oper treu. Der Schluss gehörte Richard Wagner (1813-1883) und dessen Oper „Tristan und Isolde“, aus der die Künstlerin die Arie „Mild und leise“ sang.

Nachdem der frenetische Beifall des stehenden Publikums verklungen und Sonja Maria Westermann und Professor David Timm eine kleine Zugabe zum Besten gegeben hatten, dankte MGV-VOrsitzender Joachim Spies den beiden Akteuren mit einem Präsent.

Gewidmet wurde der Abend Karl F. Westermann, Wolfgang Rick, Eva Holzschuh und Leandro Overmann.

KP TimmSpiesWestermann

Sonja Maria Westermann (re.) und David Timm (re.), zwei beeindruckende Künstler, bescherten dem Publikum einen tollen Ausklang des Feiertags. Der technisch hervorragende Sopran von Sonja Maria Westermann wurde in perfektem Einklang mit dem Pianisten David Timm zu einem wundervollen musikalischen Erlebnis, an das sich das Publikum auf dem Winterhauch noch lange und gerne erinnern wird. Man muss dem MGV Schollbrunn um Joachim Spies (Mitte) für diese beeindruckende Veranstaltung aufs Herzlichste danken. (Foto: Hofherr)