Lea Kumpf ist deutsche Downhill-Meisterin

Lea Kumpf auf Waldbrunn feierte in Ilmenau die Deutsche Meisterschaft. (Foto: privat)
Ilmenau. Bei den Deutschen Downhill Meisterschaften im thüringischen Ilmenau waren auch zwei Biker vom Katzenbuckel am Start. Dieses legendäre Rennen wurde bereits zum 24. Mal am dortigen Lindenberg ausgetragen und zählt zu den anspruchsvollsten Downhillstrecken in Deutschland.

Neben einem sehr schwierigem Steinfeld mussten die Starter mehrere Sprünge, Anlieger und Wurzelpassagen auf der äußerst schnellen Strecke bewältigen. Höhepunkt war der legendäre Zielsprung, der in den Schanzenauslauf einer ehemaligen Skisprungschanze führt.

Mit am Start waren der 28-jährige Eberbacher Marvin Kaufmann (RTB-Bikes/VfR Waldkatzenbach) in der Klasse der Elite Männer und die 16-jährige Lea Kumpf aus Waldbrunn (DH Talent Team/TSG Weinheim) in der Juniorinnenklasse.

Nachdem die Strecke beim Trackwalk zu Fuß besichtigt werden konnte, standen Freitagnachmittag die ersten Trainingsläufe auf dem Programm. Bereits hier wurde den Teilnehmern bewusst, dass höchste Konzentration gefordert war, denn in den versandeten Streckenabschnitten mit losem Geröll änderte sich die Ideallinie permanent.

Darüber hinaus waren nicht allzu viele Trainingsläufe möglich, da kein hier zur Verfügung stand. Die Teilnehmer wurden daher mittels Transporter zum Start gefahren. Die letzten 300 Meter bis zum Start mussten die Räder von den Fahrern geschoben werden.

Insgesamt waren mehr als 500 Fahrer aus ganz Deutschland am Start, die hervorragende Organisation der Veranstalter sorgte jedoch dafür, dass die Wartezeiten auf den Transport meist ziemlich kurz waren.

Aufgrund einiger Stürze am Samstagvormittag, gab es allerdings Verzögerungen, bevor die Qualilfikationsläufe gestartet wurden. Lea Kumpf fuhr bei den Juniorinnen mit 2:37.846 Minuten die zweitschnellste Zeit, womit sie in den Meisterkampf eingreifen konnte.

Noch enger war das Fahrerfeld bei den „Herren Elite“ mit VfR-Biker Marvin Kaufmann. Fast 100 deutsche Fahrer hatten gemeldet, um an der Deutschen Meisterschaft teilzunehmen. Im Starterfeld gab es auch Weltcupfahrer, die bereits internationale Erfahrungen gesammelt hatten und somit als Profifahrer klar favorisiert waren.

Mit dem 19. Platz in der Qualifikation war Marvin Kaufmann dann überaus zufrieden, denn bei seinem ersten Downhill-Rennen, nach einer fünfjährigen Pause, war er gerade zwei Sekunden von den Top 10 entfernt.

Beim Finaltag am Sonntag kletterten die Temperaturen, weshalb die Strecke immer staubiger und rutschiger wurde. Das Training startete bereits um 8 Uhr morgens und Lea Kumpf war am entsprechend motiviert, an kritischen Stellen eine bessere Linie zu finden.

Ebenso Marvin Kaufmann, der es jedoch übertrieb, weshalb er einen Zwangsstopp bei den Sanitätern einlegen musste. Dies hielt ihn aber nicht von weiteren Trainingsrunden ab.

Nachmittags wurde es für Lea Kumpf ernst. Als zweitbeste Fahrerin der Vorläufe ging sie als vorletzte Fahrerin ihrer Klasse an den Start. Sie hielt dem Druck stand und unterbot mit 2:31.867 Minuten die Zeit aus der Qualifikation deutlich.

Da auch die Vorlaufschnellste vom Samstag, Lotta Weinmann aus Wiesenthau bei Nürnberg, nicht mehr kontern konnte, sondern mit einem Rückstand von 3,5 Sekunden ins Ziel kam, stand die Waldbrunnerin Lea Kumpf als neue Deutsche Meisterin fest.

Nach nur einem Jahr Training bei ihrem neuen Trainer und Teamleiter Fréd Abbou von der TSG Weinheim, feierte sie somit ihren ersten nationalen Meistertitel.

Als letzte Klasse waren die „Herren Elite“ an der Reihe. Hier ließ sich Marvin Kaufmann nicht von seiner Verletzung beeinträchtigen. Mit einer fehlerfreien Fahrt in 2:01.912 Minuten verbesserte er sich gegenüber dem Vorlauf um 2,7 Sekunden. Zu diesem Zeitpunkt durfte er als schnellster Starter auf dem „Hotseat“ Platz nehmen.

Und dort durfte der Winterhauch-Biker eine ganze Weile sitzen bleiben, denn erst die Top 10 des Vortags wurde dem Eberbacher gefährlich. Am Ende feierte Marvin Kaufmann den achten Platz. Dami erreichte er sein Traumergebnis, einen Platz unter zehn besten deutschen Downhillern. Aufs Podest fehlten nur 1,6 Sekunden.

Marvin Kaufmann bei seinem zweiten Lauf. (Foto: privat)


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