Waldbrunn setzt ein Zeichen

Bei der Pyramide im Geobiologischen Lehr- und Übungsgarten an der Katzenbuckel-Therme soll an die Opfer der Reichspogromnacht und der (Foto: Hofherr)

Ein Zeichen für Frieden in der Ukraine und auf der ganzen Welt, gegen Hass und Hetze, für unsere Freiheit und Demokratie vom Winterhauch soll am 09. November, ab 18:00 Uhr, von der Pyramide an der Katzenbuckel-Therme gesendet werden.

Dazu rufen sowohl die kirchlichen Gemeinden beider Konfessionen, die Gemeinde Waldbrunn sowie die SPD Waldbrunn auf. Die Sozialdemokraten laden seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine regelmäßig zu Friedenswachen auf.

Nun haben sich die Organisatoren auf den 09. November verständigt. Dieses Datum zieht sich wie ein roter Faden durch die deutsche Geschichte. Während im Jahr 1918, während der sogenannten Novemberrevolution die erste Republik auf deutschem Boden ausgerufen wurde, und 1989 in Berlin die Mauer fiel und in der Folgezeit die Übernahme der DDR durch die Bundesrepublik zur sogenannten Wiedervereinigung führte, und somit zwei positiv besetzte Ereignisse in den Geschichtsbüchern landeten, gibt es mit dem Hitlerputsch (08./09. November 1923) und dem Menschheitsverbrechen der Reichspogromnacht (09./10. November 1938), der später der Holocaust, mit dem millionenfachen Mord der Deutschen an den europäischen Juden folgte, auch sehr negativ besetzten Ereignisse.

Um nicht nur dem Frieden der Gegenwart zu gedenken, sondern auch das unsagbare Leid im Jahr 1938 in Erinnerung zu rufen und zu mahnen, soll in diesem Jahr ein Zeichen für Frieden, Freiheit und Demokratie gesetzt werden.

Während das Wegschauen und Stillschweigen während der Nazizeit viele Verbrechen erst möglich machten, wollen die Initiatoren im Rahmen dieser Veranstaltung gerade nicht schweigen, wenn nur wenige hundert Kilometer entfernt, in der Ukraine, ein Angriffskrieg mit unsäglichen Kriegsverbrechen stattfindet.

Alle Teilnehmer werden gebeten für die Schlussaktion ein Windlicht bzw. eine Kerze im Glas mitzubringen.