CDU kritisiert “beispiellose Vorgänge”

Auf diesem Grundstück zwischen der L 524 (re.) und der Mülbener Straße (li.) soll ein Edeka-Markt mit 1.250 Quadratmeter Verkaufsfläche und 107. Parkplätzen entstehen. Im Rahmen der Bürgerfragestunde im Vorfeld der Gemeinderatssitzung formulierten Anwohner ihre Kritik gegen den Bau. Das Gremium stimmte dem Vorhaben trotzdem zu. (Foto: Hofherr)

Stellungnahme zur Errichtung des Edeka-Markts in Strümpfelbrunn

Waldbrunn. Seit April 2021 befasst sich der Waldbrunner Gemeinderat mit dem Bau eines Edeka-Verbrauchermarktes, in Strümpfelbrunn, zwischen L 524 und Mülbener Straße (KP berichtete). Hierzu muss nicht nur eine Bebauungsplan erstellt, sondern auch der Regionalplanung geändert werden. Die Planer haben in einem Gutachten eine Kaufkraftbindung von 34 Mio. Euro erwartet, scheint man in der Nachbarstadt Eberbach eben diesen Abfluss von Umsatz zu befürchten.

In den Gremien der Neckarstadt argumentieren die Kommunalpolitiker zwar mit Flächenversiegelung und Zersiedelung, verlieren dabei aber völlig aus den Augen, dass durch Einkaufsmöglichkeiten in Waldbrunn weniger Fahrten von und nach Eberbach erforderlich wären und dadurch eine deutliche CO2-Reduktion folgen würde.

Nun stand das Thema des Edeka-Markts im Eberbacher Bauausschuss auf der Tagesordnung, worauf Lothar Jost (Grüne) erneut seine Ablehnung deutlich machte.

Dies veranlasste die CDU im Gemeinderat Waldbrunn, durch den Fraktionsvorsitzenden Jan Inhoff zu folgender Stellungnahme:

Nachdem der Bauausschuss des Eberbacher Gemeinderats bereits im Januar 2023 seine ablehnende Haltung zur Errichtung eines EDEKA-Marktes in Strümpfelbrunn zum Ausdruck brachte, hat er nun erneut sein Veto zum entsprechenden Bebauungsplan eingelegt.

Der Fraktionsvorsitzende Jan Inhoff (CDU) sieht darin beispiellose Vorgänge.

Erneut stellt sich der Eberbacher Gemeinderat der natürlichen Entwicklung des ländlichen Raums in den Weg, argumentiert offensichtlich angstgetrieben wie schon Mitte Januar mit einer vermeintlichen Verletzung des Beeinträchtigungsverbots, was inzwischen widerlegt ist. An der Rückholung Waldbrunner Kaufkraft stört man sich ebenso.

Man sollte sich hingegen wieder mehr den eigenen Aufgaben widmen. Die Herausforderungen beim innerstädtischen Einzelhandel, der Umnutzung von Immobilien, Flächenversiegelung und dem Tourismus sind in der Stadt im östlichen Rhein-Neckar-Kreis sicher groß.

Wir stimmen mit Herrn Meier (FW) überein, dass dieser beispiellose Vorgang dem Eberbacher Rat tatsächlich „nicht gut zu Gesicht steht“, wenn nicht schon peinlich ist, um bei Herrn Jost (AGL) zu bleiben.


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