Frischglück für Opfer des Busunglücks

Als am 16. Januar dieses Jahres ein aus Waldbrunn kommender Schulbus in ein Geschäftshaus in der Odenwaldstraße fuhr, wurden 44 Menschen „viele aus Waldbrunn“ zum Teil schwer verletzt, darunter 37 Kinder und Jugendliche (NZ berichtete). Viele von ihnen sind von dem schrecklichen Unglück traumatisiert, haben seither mit psychischen und physischen Problemen zu kämpfen.

Als Ortschaftsrat Lothar Reinhard aus Strümpfelbrunn von dem schrecklichen Nachricht hörte, hatte der ehemalige Bergmann und Obersteiger den Gedanken, diesen Verunfallten einen schönen Ausflugstag zu schenken.

Dieser Tage war es dann soweit. In Absprache mit dem Ortschaftsrat Strümpfelbrunn und der Gemeindeverwaltung Waldbrunn lud er die Kinder und Jugendlichen mit ihren Angehörigen zu einer Busfahrt nach Neuenbürg südwestlich von Pforzheim ein.

In diesem Zentrum eines uralten Bergbaureviers kann man im Besucherbergwerk “Frischglück”, in dem Eisenerz abgebaut wurde, ins Innere der Erde eindringen und sich einen Eindruck von der bergmännischen Arbeitswelt vergangener Zeiten verschaffen.

„Bergbau ist nicht eines Mannes Sache alleine“, so fand Lothar Reinhard Unterstützung und Hilfe in Form von Geld und Sachspenden. Die Mitarbeiter der Volksbank Neckartal organisierten einen Kaffee- und Kuchenverkauf; den Erlös erhöhte die Vorstandschaft. Weitere Spenden steuerten Stephan Vogl (Kur-Apotheke), Thomas Hagendorn (Landgasthof Odenwald), von der evangelischen Kirchengemeinde, vermittelt über Sirkka Zimmermann, sowie einige Privatpersonen bei. Mit einigen Sachspenden unterstützte die Sparkasse Waldbrunn den Ausflug.



Treffpunkt war die Winterhauch-Grundschule. Hier wurden die Ausflugteilnehmer von Ortsvorsteher Paul Scholl begrüßt. Er überbrachte auch die Grüße von Bürgermeister Markus Haas, der allen einen schönen und abwechslungsreichen Tag wünschte. Normen Schmitt (Gemeinderat), Volksbank Jürgen Streib und Mitarbeiterin Alexandra Ihrig (Volksbank) waren als Begleitpersonen dabei.

Nachdem Pfarrer Jonathan Richter im Namen beider Kirchen die Ausflugsteilnehmer begrüßt und ein Gebet gesprochen hatte, ging die Bus-Reise. Bereitgestellt hatte den Bus das Mudauer Unternehmen Mechler-Reisen, dessen Fahrzeug auch in das Ubglück verwickelt war. Die Unternehmer Achim und Andre Mechler ließen es sich nehmen und stellten den Bus kostenlos bereit und übernahmen das Steuer. So machten sich insgesamt 60 Personen auf den Weg in den Nordschwarzwald.

Am Bergwerk angekommen wurden die Odenwälder von Bergmann Lothar Reinhard und dem Vorsitzenden Jürgen Härter (Arbeitsgemeinschaft Frischglück) herzlich begrüßt. Ausstaffiert mit Schutzhelmen und Umhängen durften die Teilnehmer unter Tage und wurden durch die Stollen geführt. Nachdem alle in die historische Bergmannswelt eingetaucht waren, ging es zur Stärkung in die Stollenschänke.

Gegen 16:30 Uhr traten die Nordbadener die Rückreise an, die zum Abendessen ins Sinsheim unterbrochen wurde. Auf der letzten Etappe ging ein Dankeschön an das Organisationsteam, alle Sponsoren, Helfern, bei den Bergwerksfreunden in Neuenbürg und an Lothar Reinhard.

(Foto: privat)



Die Kommentarfunktion ist geschlossen.

×